Bundespräsident Joachim Gauck zeichnete heute den Klima- und Meeresforscher Mojib Latif und den schwedische Nachhaltigkeitswissenschaftlicher Johan Rockström in Essen mit dem höchstdotierten, unabhängigen Umweltpreis Europas aus.

Drei Wochen vor der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris, war diese Auszeichnung ein Signal der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) an die internationale Staatengemeinschaft, sich auf ein verbindliches und wirksames Klimaschutzabkommen zu einigen.
„Kohlenstoffarmes Wirtschaften muss das globale Zukunftsszenario werden. Dafür muss der Klimagipfel in Paris ein klares und deutliches Signal setzen“, betonte die Vorsitzende des DBU-Kuratoriums Rita Schwarzelühr-Sutter. Latif sei einer der herausragenden Klimaforscher Deutschlands. Er weise unter anderem darauf hin, dass unser Planet ohne intakte Ozeane für Menschen unbewohnbar zu werden drohe, so Schwarzelühr-Sutter.
Belastungsgrenzen für die Erde definiert
Der Preisträger Johan Rockström habe die biophysischen Grenzen für den Planeten festgesetzt, innerhalb derer eine verträgliche sozio-ökologische Entwicklung möglich bleibe, sagte Schwarzlühr-Sutter. Gemeinsam mit namhaften Experten habe er weltweit verfügbare Daten zum Zustand der Erde zusammengeführt.
Anschließend gewichteten die Wissenschaftlicher diese Daten und definierten auf Basis konkreter Messgrößen Belastungsgrenzen für die Erde. Diese Belastungsgrenzen verdeutlichen, wann der Planet von seinem jetzigen, für den Menschen wünschenswerten, stabilen Zustand abgebracht werden könnte. Ein Beispiel ist das Ziel der internationalen Klimapolitik, die globale Erwärmung auf weniger als eineinhalb bis zwei Grad gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen.
Einsatz für den Naturschutz in Ostdeutschland
Der Ehrenpreis ging an den Naturschützer Michael Succow. Er habe dafür gesorgt, dass nach der Wiedervereinigung vor 25 Jahren große Teile Ostdeutschlands für den Naturschutz gewonnen wurden. Sein Engagement für große Wildnisgebiete in Deutschland sei einmalig, erklärte Schwarzelühr-Sutter. Innerhalb kürzester Zeit sei es Succow gelungen, mit dem Nationalparkprogramm für den Osten Deutschlands auf einen Schlag fast 18 Prozent der Landesfläche der ehemaligen DDR für die Natur zu sichern.