Die vier deutschen Betreiber von Übetragungsnetzen, 50 Hertz, Tennet TSO, Amprion und TransnetBW,  haben heute die Prognose der 2016 zu erwartenden Einspeisung aus regenerativen Stromerzeugungsanlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie die daraus resultierende EEG-Umlage für das Jahr 2016 veröffentlicht.
Darüber hinaus haben sie  EEG-Mittelfristprognosevorgestellt. Sie beinhaltet die wahrscheinliche Entwicklung der Einspeisung aus regenerativen Stromerzeugungsanlagen nach dem Erneuerbaren Energie-Gesetz für die nächsten fünf Jahre. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben werden unter anderem Prognosedaten zur installierten Leistung, der eingespeisten Jahresarbeit, der an die Anlagenbetreiber auszuzahlenden finanziellen Förderung sowie zum Letztverbraucherabsatz veröffentlicht.
Die Umlage wurde von den Übertragungsnetzbetreibern im Auftrag des Gesetzgebers auf Basis von Prognosen unabhängiger Gutachter ermittelt. Danach ergibt sich für 2016 ein Umlagebetrag von 22,88 Milliarden Euro (im Wesentlichen Vergütungen an Anlagenbetreiber abzüglich Gegenwert durch Börsenerlöse sowie Berücksichtigung EEG-Kontostand und Liquiditätsreserve).
Umlage erhöht sich um 3,0 Prozent
Die EEG-Umlage ist von allen Letztverbrauchern für jede bezogene Kilowattstunde zu entrichten. Dies bedeutet, dass die Verbraucher im Jahr 2016 mit 6,354 Cent pro Kilowattstunde zur Förderung der erneuerbaren Energien im Stromsektor beitragen. Damit steigt dieUmlage im Jahr 2016 um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (EEG-Umlage 2015: 6,170 Cent pro Kilowattstunde).
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zeigt sich mit der moderaten Erhöhung zufrieden, während die Sprecherin für Energiepolitik der Grünen Bundestagfraktion die Erhöhung kritisierte.
Sigmar Gabriel „Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass es uns gelungen ist, die EEG-Umlage zu stabilisieren und den durchschnittlichen Haushaltsstrompreis sogar leicht zu senken. Die Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren nun abermals von der EEG-Reform des letzten Jahres. Stromverbraucher sollten regelmäßig Angebote vergleichen und ggf. ihren Stromvertrag oder -lieferanten wechseln.“
Die Stabilisierung der EEG-Umlage sei ein Erfolg der EEG Novelle aus dem vergangenen Jahr. Zwischen 2012 und 2014 stieg die EEG-Umlage von 3,59 Cent/kWh auf 6,24 Cent/kWh noch deutlich an. Im Vergleich dazu ist der Zeitraum seit 2014 von einer Stabilisierung geprägt. Die Kostendynamik der vergangenen Jahre konnte durchbrochen werden.
[blockquote pull=““ align=“right“ attributed_to=“Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik des Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen“ attributed_to_url=“{{attributed_to_url}}“]“Der Anstieg der EEG-Umlage wäre vermeidbar gewesen. Er kommt hauptsächlich daher, dass Wirtschaftsminister Gabriel es nicht geschafft hat, die Überflutung des Strommarktes mit schmutzigem Kohlestrom einzudämmen. Da es nach wie vor keine angemessenen Abgaben für Umwelt- und Klimaschäden auf Kohlestrom gibt, können die Kraftwerke ihren Strom zu Dumpingpreisen auf den Markt schmeißen. Durch das Überangebot fällt der Börsenpreis immer weiter – und die Differenz zur Einspeisevergütung zahlen überwiegend die privaten Stromkunden[/blockquote].  Denn auch das kommt hinzu: Anders als ursprünglich versprochen, hat die Bundesregierung die großzügigen Ausnahmen von der EEG-Umlage für die Industrie nicht verringert. Im Gegenteil: Minister Gabriel hat weitere Branchen in die Liste der Begünstigten aufgenommen. Die privaten Stromkunden sowie Handel und Gewerbe zahlen somit für die verfehlte Kraftwerkspolitik und die vielen privilegierten Unternehmen mit.
Die Regierung muss endlich dafür sorgen, dass insbesondere die ältesten Braunkohlekraftwerke zügig stillgelegt werden und der schrittweise Kohleausstieg verabredet wird. Das hilft Klima und Strommarkt gleichermaßen. Außerdem brauchen wir eine viel strengere Handhabung der Industrieprivilegien. Nur stromintensive Unternehmen, die ehrgeizige Anstrengungen zum Stromsparen nachweisen können, sollten in Zukunft noch Vergünstigungen bei der EEG-Umlage erhalten.“