FAIReconomics Newsletter NACHRICHTEN KW42:
Elektroautoquote gefordert: Geht es nach dem Willen der sogenannten „Umweltweisen“, also dem Sachverständigenrat für Umweltfragen, soll eine mögliche „Jamaika“-Koalition eine Elektroauto-Quote einführen und die Steuerprivilegien für Diesel abschaffen. Das Umweltministerium soll mehr Rechte erhalten.  umweltrat.de (Offener Brief), klimaretter.info (Artikel)
Energetische Gebäudesanierung: Damit Deutschland seine ambitionierten Klimaziele erreichen kann, müssen nach Ansicht unterschiedlicher Verbände die großen CO2– und Energieeinsparpotenziale bei Gebäuden mobilisiert werden. Nun hat ein Verbändebündnis ein konkretes Steuermodell vorgeschlagen, das unter anderem in der Anfangsphase vorsieht, dass 30 Prozent der Sanierungskosten über einen Zeitraum von drei Jahren von der Steuerzahlung abgezogen werden kann. dena.de

Nur rund fünf  Prozent des Kaufpreises einer Tafel Schokolade kommen bei den Kakaobauern in den Ursprungsländern an. Häufig wird dort noch mit Kinderarbeit geerntet.  Die restlichen 95 Prozent landen zu etwa gleichen Teilen bei Verarbeitern, Herstellern und Handel. Diese findet man alle auf der reichen Nordhalbkugel. welt.de

Wirtschaftsvertreter warnen vor CO2-Steuer: Spitzenvertreter der Wirtschaft warnen eine zukünftige Bundesregierung vor weiteren Zusatzbelastungen beim Klimaschutz. Eric Schweitzer, der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages,  meint, dass die Wirtschaft Entlastungen und keine Belastungen brauche. Grüne sowie von Umweltgruppen und Ökonomen haben eine nationale CO2 Steuer ins Spiel gebracht, weil sie das System des europäischen Emissionshandels für wirkungslos halten.  faz.net
Schulz geht auf Distanz: Der SPD-Vorsitzende setzt sich von einem schnellen Kohleausstieg ab. Vor einem Kohleausstieg müsse es darum gehen, eine stabile, nachhaltige soziale Perspektive für die Menschen in den betroffenen Regionen zu schaffen. donaukurier.de
Obamas Clean Power Plan vor dem Aus: Die US-Umweltbehörde will Obamas Klimaschutzinitiative abschaffen.  Schon im Wahlkampf gab es Zweifel bei den Republikanern am menschgemachten Klimawandel. Der New Yorker Generalstaatsanwalt kündigte bereits Widerstand an. handelsblatt.com
Batteriegipfel in Brüssel: Zwar könnte der Batteriemarkt für Elektroautos schon in den kommenden Jahren auf ein Volumen von 250 Milliarden Euro wachsen. „Es kann keine Option sein, dass wir uns weiter von asiatischer Batterie-Technologie abhängig machen“, so der Vizepräsidenten der EU-Kommission Maroš Šefčovič. Industrie, Forscher und Politik sollen dafür sorgen, dass mehrere Batteriefabriken in Europa entstehen. Mit 800 Millionen Euro EU-Mitteln sollen Ladepunkte ausgebaut und mit 200 Millionen Euro die Entwicklung der Batterietechnik gefördert werden. euractiv.com , automobilwoche.de
Bad Birnbach ist Testmarkt für die Bahn: Das niederbayerische Bad Birnbach ist für die Deutsche Bahn ein Testlabor. Hier will das Staatsunternehmen in Zukunft mit dem autonom fahrenden Kleinbus „IOCI“ Besucher in die Therme bringen und so einen Prototypen für die Zukunft des Nahverkehrs testen. Sammeltaxis, Elektroautos und autonome Fahrzeuge runden das Angebot ab, Carsharinganbieter und Taxiunternhmer der Region sind von der Bahnoffensive betroffen. br.de

Buchtipp der Woche: „Die Armut des kapitalistischen Reichtums und das gute Leben“. Viele schätzen die hohe wirtschaftliche Leistungskraft und die Vielfalt von Möglichkeiten zur »Selbstverwirklichung« in den führenden westlichen Nationen. Lebensqualität ist damit jedoch nicht identisch. An diesem Unterschied setzt Autor Meinhard Creydt an. Er analysiert, welche Art von Reichtum sich in der kapitalistischen Marktwirtschaft bilden kann. Deren strukturelle Vorgaben formen auch unsere Lebensweise und Subjektivität, die sich deshalb auf eigene, aber nicht minder problematische Weise entwickelt.  Creydts Argumentation gibt neue Impulse. Das betrifft auch zentrale Fragen der Nachhaltigkeitsdiskussion: Was sind die objektiven Ursachen für die ökologische Krise? Welche Mentalitäten und Ideologien fördern sie? Warum kann sich Nachhaltigkeit so wenig durchsetzen?  In der Debatte über Ökonomie, Lebensqualität und Nachhaltigkeit sind bestimmte Missverständnisse weit verbreitet. Der Band arbeitet sie durch. Seine These: Ohne grundlegende Veränderung des Verständnisses vom »guten Leben« kann es keine gesellschaftliche Umgestaltung geben. oekom.de
Jamaika-Koalition: Kann der Markt es richten? Kohle wird Knackpunkt. sueddeutsche.de
Erdbebensicherheit mangelhaft: Rohre in französischen Atomkraftwerken weisen Mängel auf. spiegel.de
Niederländische Regierung: Ernsthafte Bemühungen um Klimaschutz. Stilllegung der Kohlekraftwerke bis 2030.  iwr.de , reuters.com
Ungleichheit: Reiche werden immer reicher, das ist schlecht für das Wachstum. faz.net
Paris: Auch keine Benziner mehr in die Innenstadt. ausgburger-allgemeine.de
EU-Umweltminister:Beschluss über Klimaschutzziele 2030 voller Schlupflöcher. taz.de
Tesla: Feuert Mitarbeiter. sueddeutsche.de
Shell: Steigt in die Elektromobilität ein. nzz.ch

WÖRTLICH GENOMMEN
„Nach meinem Eindruck sagt die Politik den Menschen nicht ehrlich, was tatsächlich geschieht und was getan werden müsste. Vielleicht hoffen viele Politiker, dass der Kelch an ihnen vorübergeht und dass sich nachfolgende Generationen schon um die Behebung der Schäden kümmern werden.“
Jakob von Uexküll, Stifter des Alternativen Nobelpreises, arbeitet mit dem Weltzukunftsrat an globalen Lösungen. Es stehe fest, dass vor allem der Klimawandel die Migrationsbewegungen der kommenden Jahrzehnte bestimmen werde. Um eine weiter anschwellende Fluchtbewegung von Afrika nach Europa zu verhindern, sprächen deutsche Politiker gern von der „Bekämpfung der Fluchtursachen“ vor allem in den afrikanischen Ländern. Das allerdings bedeute nicht nur Kampf gegen islamistische Terrormilizen, sondern auch eine bessere Welthandelsordnung und einen viel besseren Klimaschutz vor allem in den Industriestaaten:  Man werde in den kommenden Jahrzehnten immer mehr unter dem Eindruck des Klimawandels leben. Wenn Europa nicht mit einer Million Kriegsflüchtlingen aus Arabien und Zentralasien klarkomme, wie soll es mit 200 Millionen Klimaflüchtlingen aus Afrika umgehen? welt.de
„Wenn der Roboter  wirklich einen Mehrwert bieten soll, dann muss er natürlich in der Lage sein zu verstehen, was um ihn herum passiert, welche Art der Hilfe gebraucht wird. Das heißt, er muss noch mal ein ganzes Stück intelligenter werden.“
Birgit Graf, IPA Fraunhofer-Institut zum Thema der helfenden Haushaltsroboter. Bislang seien Roboter auf eine Tätigkeit spezialisiert, beispielsweise auf Rasenmähen oder Staubsagen. Ein Universalroboter für den Haushalt lasse noch auf sich warten. Um universal im Haushalt helfen zu können, müsste der Roboter eine Menge Wissen einprogrammiert bekommen. Schließlich müsse er unterscheiden können zwischen Dingen, die weggeräumt werden sollen und beispielsweise Stromkabeln oder anderen Dingen, die so bleiben sollen, wie sie sind.  deutschlandfunk.de

MEHR WISSEN
Wasserstoffmobilität: Wir brauchen Elektromobilität mit Batterien und mit Brennstoffzellen. Beide Technologien ergänzen sich insbesondere bei größeren Fahrzeugen mit hohen Reichweiteanforderungen, d.h. also nicht nur beim Pkw, sondern vor allem auch in den Bereichen des Personen- und des Schienennahverkehrs sowie in der Logistik. In der Konsequenz heißt dies auch, dass beide Infrastrukturen – Strom und Wasserstoff – ausgebaut werden müssen. Dazu hat sich die Bundesregierung im Nationalen Strategierahmen zur Erfüllung der EU-Richtlinie zum Aufbau von Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe auch verpflichtet. fair-economics.de
Geoengineering in Experimenten? Noch scheint die Erderwärmung beherrschbar zu sein, oder doch nicht.?Forscher diskutieren inzwischen  wie man gezielten gezielte Eingriffe ins Klima eventuell die Erderwärmung bzw. deren Folgen verlangsamen oder verhindern kann. Unter dem Begriff Geoengineering werden solche Szenarien zusammengefasst. Noch schrecken Forscher davor zurück. Dabei gibt es längst eine Reihe von Vorschlägen, etwa große Mengen Schwefelsäure in der Atmosphäre zu versprühen, um damit – ähnlich eines Vulkanausbruches das Sonnenlicht zu dimmen. spiegel.de 
Digitalisierung treibt Energiewende:  Strom, der von Häusern selbst erzeugt wird, intelligente Netze und saubere Energiespeicher, die deutsche Energiewende soll mit Hightech-Projekten vorangetrieben werden. In Berlin steht mit der F 87 der Prototyp eines intelligenten Hauses. dw.com
Verpackungen: Aus Biobafällen. enorm-magazin.de
Frankreich: Verbietet Plastikgeschirr- und Besteck. bewusst-vegan-froh.de
Klimasatellit: Misst globale Luftverschmutzung. euronews.com
Argentinien: Zukunft der Arbeit nächstes G20-Thema. n-tv.de
DAS LETZTE:
Veränderung der Gesellschaft – Datingplattformen haben Vorteile: Online-Dating verändert die Struktur der Gesellschaft: Menschen kommen zusammen, die sich wahrscheinlich im Alltag sonst nie getroffen hätten, weil sie keine Überschneidungen haben. Das Ergebnis einer Studie: Die Beziehungen halten länger. heise.de