FAIReconomics Newsletter KW 15 NACHRICHTEN
Milliardenfonds zur Diesel-Nachrüstung: Die Bundesregierung denkt darüber nach, einen Teil der Dieselflotte mit sogenannten SCR-Katalysatoren nachrüsten zu lassen. Dafür sollen die Autokonzerne fünf Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen. Auch die Regierung würde für die Hardware-Nachrüstung Geld zuschießen. Auf der Klausurtagung der Bundesregierung in Schloss Meseberg, wollen sich die zuständigen Bundesminister gemeinsam mit der Bundeskanzlerin auf das weitere Vorgehen in der Dieselkrise einigen. Allerdings soll diese Aktion zunächst jene Diesel betreffen, für die es bereits Nachrüst-Sets gibt. Das sind die Modelle, die auch in die  USA exportiert werden. Zudem soll die Nachrüstung nicht flächendeckend kommen, sondern zunächst nur in Regionen, die besonders von Fahrverboten bedroht sind: Stuttgart, das Rhein-Main-Gebiet oder München.  spiegel.de
Mehr Geld für E-Lastwagen? Die neue Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat einen höheren staatlichen Zuschuss für Elektro-Lieferwagen vorgeschlagen. Die Prämie soll demnach von derzeit 4000 auf künftig 7000 Euro steigen. „7000 Euro wäre eine Größenordnung, ab der sich die Flottenumstellung für viele Logistiker und auch Handwerker lohne. rp-online.de

Rund 3 Milliarden Dollar an Schäden verursachten Naturkatastrophen in den USA allein in den ersten drei Monaten diesen Jahres. Allein drei Ereignisse verursachten Schäden von mehr als einer Milliarde Dollar. Das vergangene Jahr war nach Mitteilungen der us-amerikanischen Wetterbehörde NOAA das bislang teuerste Katastrophenjahr in den USA. Hurrikane, Tornados, verheerende Waldbrände, Überflutungen, Dürre und andere Ereignisse führten zu Rekordschäden in Gesamthöhe von 306 Milliarden Dollar. focus.de

Entwicklungszusammenarbeit – Handel bringt mehr als finanzielle Unterstützung? Durch westliche Hilfsprogramme ist die Wirtschaft in vielen afrikanischen Ländern gelähmt worden. Eigeninitiative ist nicht erstanden, sondern erlahmt,  denn fast gesetzmäßig kommt mit der Dürre auch westliche Hilfe. Ökonomen auf dem afrikanischen Kontinent fordern eine nachhaltige Entwicklung, die aus Zusammenarbeit statt Spenden besteht. Dafür ist jedoch eine neue Handelspolitik notwendig. deutschlandfunk.de
Skandinavien ist Vorreiter beim Klimaschutz:  Die nordischen Länder haben rechtzeitig auf den Ausbau von Wind und Wasserkraft sowie anderer erneuerbaren Energien gesetzt. Norwegen beispielsweise kann aufgrund seines enormen Wasserkraftpotenzials fast 100 Prozent der benötigten elektrischen Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Zudem hat das Land sehr früh auf E-Mobilität gesetzt. Dänemark hat den Einbau von Ölheizungen in Neubauten verboten.
derstandard.at
Europäische Ökosysteme vor dem Kollaps: Forscher warnen davor, dass die Biodiversität in Europa vor dem Aussterben bedroht ist. Ein signifikantes Merkmal ist das Verschwinden der Vögel. Dieses sei so gravierend, dass es „auf eine bevorstehende ökologische Katastrophe“ hindeute. Im Schnitt ist die Zahl um ein Drittel zurückgegangen, doch einige Arten sind bereits nahezu ausgerottet. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass acht von zehn Rebhuhnarten schon verschwunden sind. Das gleiche Schicksal ereilte die Wiesenpieper: sieben von zehn Arten sind bereits ausgestorben.  d2cnrs.frbusinessinsider.de
Smarte Stromzähler müssen warten: Die Einführung von elektronischen Stromzählern verzögert sich. Die Sicherheitsanforderungen an die Geräte ist hoch und sie müssen gegen Hackerangriffe geschützt werden. Bislang hat noch kein Hersteller, der die Zugänge zu intelligenten Stromzählern anbieten will, die Zertifizierung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Dabei haben neun Hersteller ihre Geräte teilweise schon vor Jahren eingereicht. faz.net

Buchtipp der Woche:  Zwischen Ohnmacht und Zuversicht? Wir leben in einer komplexen, sich ständig verändernden Welt. Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit sind einfache Antworten oft nicht leicht zu finden und »richtige« Verhaltensweisen nicht immer naheliegend. Komplexe Themen wie etwa der Klimawandel sind schon für Experten eine Herausforderung – wie kann Komplexität dann auf ein auch für Laien verständliches Maß reduziert werden? Wie kann eine gelingende Nachhaltigkeitskommunikation Alltagsbezüge herstellen und individuelle Handlungsoptionen anbieten?  19 Autorinnen und Autoren geben dazu fundierte Einblicke und beleuchten Ansätze und Angebote unterschiedlicher wissenschaftlicher und praxisbezogener Disziplinen – von der Hirn- und Kognitionsforschung über die Psychologie, die Sozialwissenschaften und die Bildungs- und Kommunikationsforschung bis hin zu den Systemwissenschaften und vielen weiteren Disziplinen. oekom.de
Klimawandel: Verursacht Gesundheitsschäden. sonnenseite.com
Sonnige Zeiten:  Solarkraft weltweit im Aufwind.  fair-economics.de
Weniger Pappbecher:  In Berlin immer mehr Teilnehmer gegen Coffee-to-go-Becher. focus.de
US-Umweltminister: Pruitt könnte wegen Lobbyskandals geopfert werden. welt.de
So klein wie ein Zuckerwürfel:  Thermoelektrische Generatoren gehen in die Massenproduktion.  fair-economics.de
Daimler: Der Stuttgarter Autobauer will am Diesel festhalten. E-Autos schlecht fürs Geschäft. n-tv.de , boerse.ard.de
Post: Prüft Ausbau des Streetscootergeschäftes. electrive.net
GRÜNE: Auf der Suche nach einem neuen Grundsatzprogramm. taz.de
Energiewende: Wind-Wasserstoffstrategie für Niedersachen. stadt-und-werk.de
Elektroautos: Für das gute Gewissen. dlf24.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Der Klimaschutz darf nicht am Kompetenzverlangen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier scheitern. Wenn jetzt das Bundesumweltministerium nicht gleichberechtigt mit am Tisch sitzt, können wir uns die Kommission gleich ganz sparen.“
Matthias Miersch, Fraktionsvize der SPD-Bundestagsfraktion, es gehe darum, Wirtschafts- und Umweltverbände sowie die betroffenen Regionen an einen Tisch zu holen, damit sie sich auf Augenhöhe verständigten. handelsblatt.com
„Wir sind erfreut, dass der Minister unsere Petition zur Abschaffung der Kaffeesteuer auf fair gehandelten Kaffee geprüft und für umsetzbar eingeschätzt hat. Dass Gerd Müller unsere Forderung jetzt an das Finanzministerium übergibt, ist eine große Chance für Hunderttausende Kaffeebauern““
Dieter Overath, Vorstandsvorsitzende von TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland), der nachhaltige Konsum soll mit der Steuerpolitik gefördert werden. Unfairer Handel müsse höher besteuert werden als fairer Handel. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) habe genau diese Steuerungsfunktion für eine nachhaltige Zukunft erkannt. gastronomie-hotellerie.com

MEHR WISSEN
Nachhaltiger Strom auf den Malediven: Noch wird die überwiegende Zahl der Hotelanlagen mit Dieselgeneratoren betrieben. Meistens sind die Dächer für Solaranlagen nicht geeignet. Ein StartUp will  jetzt auf schwimmende Plattformen ausweichen und integriert die Solaranlagen in bereits bestehende Energiesysteme.  Für die Errichtung der Anlagen brauchen die Kunden nichts zahlen , sie müssen lediglich den Strom kaufen, den die Anlagen der StartUps ihnen dann liefert. Und der soll sogar bis zu 50 Prozent günstiger sein als der aus dem Dieselgenerator. enorm-magazin.de
Walfangsaison hat begonnen: Obwohl seit den 80-iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein internationales Walfangverbot für 13 Großwahlarten gilt, halten sich einige Länder nicht daran: Dies sind Japan, Island und Norwegen. Das skandinavische Land gilt inzwischen als führende Walfangnation.  In den Jahren 2014 und 2015 töteten norwegische Fangschiffe mehr Wale als Island und Japan zusammen, wie die Umweltschutzorganisationen OceanCare, Pro Wildlife und das Animal Welfare Institute berichten. In den zehn Jahren von 2005 bis 2015 wurden 5617 Wale in norwegischen Gewässern erlegt. Die Fangquote legt die norwegische Regierung vor jeder Saison selbst fest. In diesem Jahr wurden 1278 Zwergwale zum Abschuss freigegeben – fast 300 mehr als noch im Vorjahr. Ein Teil des überschüssigen norwegischen Walfleischs wird nach Japan exportiert, doch auch dort sinkt die Nachfrage. wissenschaft.de
Nachhaltige Landwirtschaft: „Syntropie“ ist ein System, in dem die Pflanzen eine Mischgesellschaft bilden, bestimmte Stoffwechselprodukte füreinander produzieren und mit der Zeit immer komplexere Ökosysteme und fruchtbarere Böden bilden. Genau das Gegenteil der herkömmlichen, mechanisierten Chemie-Landwirtschaft. Während die moderne Landwirtschaft auf der Basis einer linearen Logik nach fast mathematischen Grundsätzen funktioniert, ahmt die Syntropie die komplexen Zusammenhänge der Natur nach und optimiert sie durch gezielte menschliche Eingriffe. derstandard.de
Brasilianischer Regenwald:  Verbot soll fallen den Regenwald für Zuckerrohr-Plantagen zu roden, um Biosprit zu erzeugen. klimaretter.info
Vietnam: Der wirtschaftliche Aufschwung des Landes war verknüpft mit riesigen Müllproblemen. Die Schweiz hilft bei der Lösung der Probleme. tagblatt.ch
Käfer: Faszinierende Überlebenskünstler.  dw.com
Ölteppich vor Borneo: Grund ist eine defekte Ölpipeline. Inzwischen sind mehr als 60 Kilometer Küste betroffen. tagesschau.de
Palmöl: EU Parlament gegen Nutzung in Biofuels. fair-economics.de
Thailand und Philippinen: Sperrung von Traumständen wegen des Masssentourismus. handelsblatt.com
DAS LETZTE:
Luxushotel im Weltall – W-lan Inklusive: Ein StartUp mit dem Namen Orion Span hat angekündigt, dass man erste Gäste 2022 in einem Weltraumhotel empfangen will. Der Aufenthaltskosten sind nicht mit einem Hostel zu vergleichen. Pro Person sollen 9,5 Millionen US-Dollar für zwölf Tage im All berechnet werden. Immerhin sollen damit alle Kosten abgedeckt sein: Die An- und Abreise von der Erde, Verpflegung und ein dreimonatiges Training, das vorab absolviert wird.  WLAN soll ebenfalls vorhanden sein. futurezone.at