Verbrauchern in Bayern und Baden-Württemberg drohen bis zu zehn Prozent höhere Strompreise an der Börse als im Norden der Republik, das berichtet der Spiegel in seiner neuesten Ausgabe. Dies gehe aus einer Studie, die von der  EU-Kommission beauftragt wurde, hervor.
In ihr untersuchen norwegische Strommarktexperten, welche Auswirkung eine Teilung des deutschen Elektrizitätsmarkts in eine nördliche und eine südliche Preiszone haben würde. Zu dieser Trennung wird die EU-Kommission Deutschland womöglich drängen, wenn die beiden geplanten Hochspannungsleitungen, die Windstrom vom Norden in den Süden leiten sollen, nicht gebaut werden.
Versorgungsengpässe insbesondere in Bayern verursachen schon heute Kosten in dreistelliger Millionenhöhe, die bislang Stromkunden bundesweit mittragen. Diese Situation wird sich durch die Abschaltung von drei bayerischen Atomkraftwerken bis zum Jahr 2022 verschärfen. Dennoch hatte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer vergangene Woche den Bau der Stromtrassen generell infrage gestellt.