„Kiewitt, Kiewitt“ klingt es ein wenig schrill  wenn er fliegt – der Kiebitz. Die Vogel gehört zu den sigenannten Regenpfeifern, sieht aus der Entfernung  schwarz und weiß gefärbt aus. Das Männchen trägt auf seinem Kopf eine lange, dünne Federhaube. Der Kiebitz brütet gern auf Marschwiesen, auf Vordeichwiesenflächen und anderen Wiesen in Flussniederungen. Die Balzflüge des Kiebitz sind durchaus als spektakuläe Flugshow zu bezeichen und früher waren seine Eier eine Delikatesse. Heute ist ihr  Verzehr europaweit verboten.
Rückgang der Bestände durch intensive Landwirtschaft
Die Bestände des Watvogels gehen in Deutschland seit vielen Jahren dramatisch zurück. Das hängt vor allem mit strukturellen Veränderungen in der Agrarlandschaft zusammen, immer mehr Wiesen und Niederungen verschwinden. Nun soll ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt  durch praktische Maßnahmen und Beratung der Landwirtschaft die Brut- und Lebensbedingungen für diesen Bodenbrüter verbessern. Den Startschuss für das Projekt gab die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter bei einer Veranstaltung im als Storchendorf bekannten schleswig-holsteinischen Bergenhusen.
Schwarzelühr-Sutter: „Seit Anfang der 1990er Jahre ist die Zahl in Deutschland brütender Kiebitze um bis zu 75 Prozent  gesunken. Die Intensivierung der Landwirtschaft ist die Hauptursache für diesen erschreckenden Bestandstrend. Um dem entgegenzuwirken haben sich der NABU Bundesverband, der NABU Landesverband Mecklenburg-Vorpommern und die NABU Naturschutzstation Münsterland zu einem deutschlandweiten Verbundvorhaben zusammengeschlossen, das vom Bund mit rund einer Million Euro gefördert wird.“
Der Kiebitz findet immer weniger geeignete Brutplätze. Das sind insbesondere ebene Offenlandflächen wie Äcker mit geringem oder niedrigem Bewuchs, Wiesen und Weiden mit kurzem Gras, Gewässerränder und Feuchtwiesen. Vor allem der intensivierte Anbau von Energiepflanzen führt zu einem verstärkten Rückgang wertvoller Grünlandflächen. Die Zunahme des Maisanbaus stellt eine weitere Veränderung dar, die es dem Kiebitz schwer macht, Flächen für seine Brut zu finden. Maisäcker werden zu einer Art ökologischer Falle für die Vogelart: Am Anfang verlockend für die Anlage des Geleges, bieten sie später weder genug Deckung noch ein ausreichendes Futterangebot für die Küken und ihre Eltern.
Ziel des Projektes ist es, naturschutzfachliche Grundlagen und verschiedene Maßnahmen für einen besseren Schutz des Kiebitzes zu erarbeiten. Bundesweit sollen Landwirte dazu bewegt werden, dauerhaft einen Teil ihrer Flächen für den Kiebitzschutz bereitzustellen und sogenannte Kiebitzinseln zu etablieren, die der Vogelart langfristig geeignete Brutplätze bieten.
Das Projekt wird von einer Öffentlichkeitskampagne begleitet, die den Kiebitz als Sympathieträger und Botschafter für den Schutz und Erhalt von Grün- und Offenlandflächen in der deutschen Kulturlandschaft herausstellt.