FAIReconomics Newsletter KW 21 NACHRICHTEN
Schweiz stimmt über Atomkraft ab: Das Schweizer Stimmvolk hat gestern das neue Energiegesetz klar mit 58,2 Prozent angenommen. Im Kanton lag der  Ja-Anteil bei  73,5 Prozent, das Glarner Stimmvolk stimmte mit 43,7 Prozent dafür. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,3 Prozent. Ab 2018 sollen  keine neue Atomkraftwerke mehr gebaut werden. Die fünf bestehenden Meiler sollen aber am Netz bleiben. Außerdem werden die Richtwerte für den CO2-Ausstoß von Autos verschärft. Zudem soll Strom vermehrt aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Insgesamt will die Schweiz ihren Energieverbrauch bis 2035 im Vergleich zum Jahr 2000 fast halbieren. luzernerzeitung.ch , tagesschau.de
Kaufprämie für Diesel 6 Autos: Die bayerische Staatsregierung diskutiert derzeit über eine Kaufprämie für moderne Diesel 6 Motoren. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erklärte jedoch, dass noch nichts entschieden sei.  Nötig sei ein Gesamtkonzept, keine „isolierten Lösungen“, sagte er zum Abschluss einer CSU-Klausur in der Oberpfalz. Damit reagierte er auf Medienberichte, in dem von einer Kaufprämie die Rede ist, mit der der Absatz von Modellen gefördert werden soll, die mit modernen Euro-6-Motoren ausgestattet sind. Laut einem Plan, der derzeit zwischen Staatskanzlei und Ministerien abgestimmt werde, solle es «starke Anreize zur Flottenerneuerung von Dieselfahrzeugen» geben. welt.de, spiegel.de
[blockquote pull=““ align=““ attributed_to=““ attributed_to_url=“{{attributed_to_url}}“]Rund 1.000.000 Elektroautos sollten auf Deutschlands Strassen bis 2020 zugelassen sein. Nun ist die Kanzlerin von ihrem Ziel abgerückt. So, wie es im Moment aussieht, werden wir dieses Ziel nicht erreichen, so Merkel bei einem Fraktionskongress,Der Durchbruch könne allerdings sehr plötzlich kommen, wie das Beispiel der Smartphones zeige. Deutschland müsse sich also weiterhin auf die Elektromobilität vorbereiten. automobilwoche.de[/blockquote]
Bundesregierung will Pakt mit Industrie: Die Bundesregierung will zusammen mit der Industrie gemeinsam die Ziele der Energiewende definieren. In der vergangenen Woche haben Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) eine Charta vorgestellt,  in deren Zentrum das Bekenntnis der Konzerne  zur Energiewende stehen soll. Im Gegenzug garantiert ihnen die Politik akzeptable Energiepreise. mz-web.de , agora-energiewende.de (Dokument)
Preiswerter Onshore-Windstrom: Der am Land produzierte Strom wird voraussichtlich in den kommenden Jahren preiswerter. Eine Ausschreibung für den Bau neuer Windräder ist am vergangenen Freitag mit einer durchschnittlichen Subvention von 5,71 Cent je Kilowattstunde zu Ende gegangen. Mehr als 90 Prozent der Projekte entfielen auf Bürger-Energiegesellschaften. Laut Gesetz sind das Firmen, die aus mindestens zehn Einzelpersonen bestehen, von denen keine mehr als zehn Prozent der Anteile besitzt. Offen ist die Frage, ob sich hinter den Bürgerenergie-Unternehmen nicht große Energiekonzerne verbergen. faz.net , taz.de (Bürgerenergie)
Chinesen sind Schuld:  Frank Asbek, der Vorstandschef der insolventen Solarworld, macht Chinas „Kommandowirtschaft“ und deren „an allen Ecken und Enden subventionierte Solarzellenproduktion“ verantwortlich für die Insolvenz seines Unternehmens. Zunächst produziert der Hersteller jedoch weiter spiegel.de , wiwo.de
Antarktis wird grüner: Moose spriessen in der Antarktis. Wenn das Eis schmilzt, wird sich das Wachstum weiter beschleunigen und sich die Grünflächen weiter ausbreiten. Diese Entwicklung läuft allerdings im Moment langsamer ab, als in der Antarktis.
telepolis.de
Buchtipp der Woche: Transformations Design  – Wege in eine zukunftsfähige Moderne Was brauchen wir für ein gutes Leben, und was können wir einfach weglassen? Wie können wir die vorhandenen Ressourcen besser verteilen? Davon, wie wir diese Fragen beantworten, wird abhängen, ob es gelingt, die Entwicklung der Gesellschaft so zu »designen«, dass eine lebenswerte Zukunft für Alle möglich ist. Doch was ist zu tun, um diese Transformation anzustoßen? Harald Welzer und Bernd Sommer erklären in ihrem neuen Buch, dass es nicht reichen wird, auf alternative Technologien zu setzen oder unsere Konsummuster zu ändern – was zur Disposition steht, ist unser komplettes gesellschaftliches Leben. Wie sich eine »Welt des Weniger« organisieren lässt, dafür hält das Buch ein Bündel an bewährten Ansätzen bereit, von den Transition Towns bis zur Gemeinwohlökonomie. Es liegt an uns, diese Ideen anzuwenden und in lokalen Gemeinschaften zu erproben. Nur so lässt sich der Wandel aktiv gestalten – und niemand muss fürchten, im Desaster zu enden. oekom.de
North-Stream Verträge:  Laut Bundesregierung kein Verstoß gegen Russlandsanktionen bizzenergytoday.com
Strompreise:  Diskussion vor der Bundestagswahl über gerechte Finanzierung des Ökostroms.  welt.de
Elektroroller: Idealer und günstiger Einstieg in die Elektromobilität grueneautos.com
Naturschutzgesetz: Novellierung ist umstritten  fair-economics.de
Wasserstoffantrieb:  Forscher entwickeln Methode um aus dreckiger Luft Wasserstoff zu entwickeln chip.de
SPD-Minister: Uneinigkeit zwischen Zypries und Hendricks über Klimapolitik faz.net
 
WÖRTLICH GENOMMEN

„Deutsche Städte brauchen deutlich mehr Platz und Geld für den Radverkehr! Utrecht, Amsterdam oder Kopenhagen geben 30 Euro und mehr pro Kopf und Jahr für den Radverkehr aus und nehmen dem Autoverkehr Stück für Stück Flächen weg. In Deutschland hingegen liegen wir fast überall deutlich unter fünf Euro und malen schmale Streifen auf die Straße“
Burkhard Storck,  Bundesgeschäftsführer des ADFC, dazu, dass sich eine Mehrheit der Radfahrer sich in deutschen Städten nicht mehr sicher fühlt. Für eine fahrradfreundliche Stadt müssten Radwege systematisch von Falschparkern, Baustellen und anderen Hindernissen freigehalten werden. Die Oberfläche der Fahrradwege müsse leichtläufig und gut gepflegt sein. An wichtigen Knotenpunkten des öffentlichen Nahverkehrs sowie an öffentlichen Einrichtungen, Einkaufszentren und in Wohngebieten müsse es ein großzügiges Angebot „an sicheren und komfortablen Fahrradabstellplätzen“ geben. fahrradklima-test.de
„Ein höheres Bewusstsein für nachhaltigen Konsum, wachsendes Engagement von Handel und Herstellern und eine aktive Zivilgesellschaft als Fundament halten den fairen Handel auf Wachstumskurs“
Edith Gmeiner, Pressesprecherin von Fair Trade, dabei verlagere sich der Handel zunehmend auf die Supermärkte.  Inzwischen sei die fehlende Laufkundschaft problematisch für den Erhalt der Weltläden. Häufig komme dort ein wenig zentraler Standort, aber auch die aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit eingeschränkten Öffnungszeiten hinzu. Deshalb fehlten die zum Aufrechterhalten des Betriebs notwendigen Umsätze. Dies sei aber unabhängig von steigenden Verkaufszahlen fair gehandelter Produkte in Supermärkten. Demnach beziehen Weltläden ihre Waren meist über andere Fairhandel-Akteure,wie Gepa, El Puente oder dwp, die gar nicht in Supermärkten gelistet seien. fnp.de

MEHR WISSEN
Carsharing-Modelle im Vergleich: Car-Sharing-Modelle erobern viele Metropolen. Doch eine Untersuchung der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften zeigt, dass nicht nur ökologische Überlegungen bei der Entscheidung bei der Wahl dieser Mobilitätsform eine Rolle spielt. Die Studie untersucht mögliche Zusammenhänge von Angeboten in Barcelona, Berlin, Kopenhagen, London, Paris, Wien und Zürich im Verhältnis zu Transportalternativen, Bevölkerungsdichte und Preis. Diese Gegenüberstellungen zeigen, dass unterschiedliche Sharing-Modelle und Subventionen markante Preisunterschiede in und zwischen den Städten verursachen. zhaw.ch
UNWTO verspielt dringend notwendige Reformen: Die Welttourismusorganisation (UNWTO) hat dringende Reformen nicht angefasst, wieder ist ein Europäer zum Generalsekretär gewählt worden und dies unter fragwürdigen Umständen. Schon geht das böse Wort von gekauften Wahlen um. Zumindest gibt es einige Ungereimtheiten. fair-economics.de
Westwärts: Das Klima und der Klimawandel beeinflusst auch das Wachstum und das Verbreitungsgebiet viele Baumarten in den USA werden vom Klimawandel beeinflusst. Das sich die Baumarten nach Norden ausbreiten ist hinlänglich bekannt. Nun machen Forscher einen neuen Trend aus. Mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometern im Jahrzehnt breiten sich Laubbäume stärker nach Westen aus, weil dort feuchtere Klimabedingungen vorhanden sind. deutschlandfunk.de
Brasilien: Ölbohrungen bedrohen Naturparadies  manager-magazin.de
El Hierro:  Die kleinste der kanarischen Inseln setzt auf Nachhaltigkeit rp-online.de
EU-Entwicklungspolitik: Neue Leitlinien beschlossen. Afrika wird profitieren.  dw.com
DAS LETZTE:
Reif fürs Museum: Der erste Apple-Heimcomputer ist letzte Woche für etwa 110.000 Euro versteigert worden. Der Apple I hatte kaum Rechenkapazitäten. Heute könnte man damit nicht einmal eine e-Mail schreiben. heise.de