NACHRICHTEN
Kohlestreit ohne Ende: Bis zur parlamentarischen Sommerpause will das Bundeswirtschaftsministerium den Streit um die Klimaabgabe bei Kohlekraftwerken beigelegt haben. Doch danach sieht es nicht aus, die Fronten verhärten immer mehr. Nun hat der Think Tank Agora Energiewende errechnet, dass  bis zu 20 alte Braunkohlemeiler vom Markt genommen werden müssten, um die Klimaziele noch zu erreichen. Die Fraktionsspitze der Grünen schrieb unterdessen einen Brief an die Kanzlerin, in dem sie auf die Kohleabgabe in ihrer ursprünglichen Höhe von 22 Millionen Tonnen CO2 pochen.
zeit.de (Bericht agora), spiegel.de (Grüne)
Reduzierung von Treibhausgasen: Die globalen energiebedingten Treibhausgas-Emissionen könnten bereits in fünf Jahren ihren Höchststand erreichen, erklärt die Internationale Energieagentur (IEA) in einem aktuellen Bericht. Allerdings müssten dafür die Regierungen weltweit die Subventionen für fossile Brennstoffe auslaufen lassen und den Bau neuer Kohlekraftwerke verbieten. Die Umweltminister diskutierten heute die Reduzierung der Emission schädlicher Stoffe und eine Verbesserung der Luftqualität in Europa.
euractiv.de (IAE), consilium.europa.eu (Umweltminister)
Nationaler Konferenz zur E-Mobility: Heute und am Mittwoch findet in Berlin die Nationale Konferenz zum Thema „Elektromobilität – Stark in den Markt“ statt. Es wird erwartet, dass die Regierung neue Schritte zur Förderung der e-Mobility ankündigen wird. Zu Anfang des Jahres waren lediglich etwas mehr als 25.000 e-Autos in Deutschland zugelassen.  Die Bundesregierung hält an ihrem Ziel fest, in Deutschland bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen.
autobild.de,

Rund 700.000 Tonnen Bestand an Schollen gibt es der südlichen Nordsee, obwohl die Fangquoten pro Jahr um 15Prozent angehoben werden. Diese Entwicklung ist Folge der funktionierenden nachhaltigen Fischereipolitik der EU Staaten. Doch volle Netze bedeuten nicht volle Geldbeutel.
deutschlandfunk.de

Eckpunkte zum Wertstoffgesetz festgelegt: Die GroKo hat sich auf die Eckpunkte zu einem neuen Wertstoffgesetz geeinigt. Nach dem Willen der Politiker sollen neben Verpackungen auch andere Kunststoffe und Metalle in der gelben Tonne gesammelt werden. Damit sollen mehr Stoffe recycelt werden. Die Kommunen kritisieren den Referentenentwurf, weil sie die Wertstofferfassung in kommunale Hand bekommen wollen
bmub.de (Referentenentwurf), vku.de (Kritik)
Gabriel weiter unter Druck: Unionspolitiker machen unvermindert Druck gegen die Klimaabgabe von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. 14 Unionspolitiker schrieben an Kanzleramtsminister Peter Altmaier mit dem Inhalt, dass die Klimaabgabe auf Stein- und Braunkohlekraftwerke erwiesenermaßen klimapolitisch weitgehend wirkungslos sei, sie aber weitreichende Eingriffe in Unternehmen und Arbeitsplatzverluste mit sich bringe. Die Abgabe müsse „daher nun endgültig vom Tisch“.
haz.de
Energiewende bedroht Geldvermögen: Die G7 Staaten haben in Elmau beschlossen, dass fossile Brennstoffe in der Erde bleiben sollen. Der Ausstieg aus der Kohlenstoffwirtschaft könnte dabei Länder treffen, die wegen ihres Reichtums an fossilen Rohstoffen als solide gelten. Auch Banken könnten in Schieflagen geraten, weil sie diese großen Unternehmen finanzieren. Unterdessen hat eine Untersuchung von British Petroleum (BP) ergeben, dass das Wachstum an fossiler Energien zurückgeht.
welt.de, bp.com (report)
Salzstock in Gorleben:  Der Bundesrat hat am vergangenen Freitag einer Veränderungssperre im Salzstock Gorleben verabschiedet. Damit darf dort weiterhin kein Salz abgebaut werden. Bürgerinitiativen befürchten, dass es sich um eine Vorfestlegung für den Standort Gorleben handelt.
n-tv.de (Bericht), wendland-net.de (Bürgerinitiativen)
TV-Tipp der Woche: Schlank durch Schokolade? Nahezu täglich fallen in Europa Verbraucher auf dubiose Studien herein. Wie wissenschaftlich sind diese wissenschaftlichen Untersuchungen? Die Autoren Diana Löbl und Peter Onneken gehen in Deutschland und Frankreich der Frage nach, wie die Diätindustrie die Wissenschaft systematisch benutzt, missbraucht und kauft.  Zu sehen bei Arte+7:  vom 05.06-03.09.2015
arte.tv
Pollenallergien: Durch den Klimawandel breitet sich die Breitfuß-Ambrisoie immer weiter aus faz.net
Stadt der Zukunft: Nur Neubauen hilft bei der sozialen Mischung weiterführende Worte handelsbatt.com
Aralsee: Wandel zur Salzwüste weiterführende Worte welt.de
Koalition: Streit über Fracking, Verhandlungen ergebnislos abgebrochen wdr.de

ZITATE
„Merkel scheint sich in den Niederungen der deutschen Politik schnell von ihrem G7-Klimaversprechen zu verabschieden. Merkels Schweigen in der Kohlefrage ist die Säge am Elmau-Versprechen.“
Tobias Austrup, Greenpeace-Experte für Energie, über das Schweigen der Kanzlerin und die mangelnde Unterstützung für die Klimaschutz-Abgabe von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
greenpeace.de
„Die Verlängerung der Veränderungssperre ist keine Vorfestlegung auf den Standort Gorleben. Gorleben nimmt wie jeder andere potentielle Standortauf Grundlage der Regelungen für das Auswahlverfahren teil, die im Standortauswahlgesetz festgelegt sind.“
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks begrüßt die vom Bundesrat verabschiedete Veränderungssperre am Salzstock in Gorleben.
bumb.bund.de

HINTERGRUND
Norwegens Ölfonds: Der Government Pension Fund Global, der von der norwegischen Zentralbank gemanagt wird, ist der größte Staatsfonds der Erde. Verantwortung. Verantwortungsbewusstes Anlegen («responsible Investment») ist eine wichtige Strategie des Fonds, der im Volksmund nur Oljefondet genannt wird. Jetzt hat die Politik den Fonds zum Rückzug aus allen Gesellschaften zu verpflichten, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes oder mehr als 30 Prozent des Stroms aus Aktivitäten auf Kohlebasis generieren.
nzz.ch
Ocean CleanUp soll Plastikmüll begrenzen: Millionen Tonnen von Plastikmüll gelangen jährlich in die Ozeane. Nun vermisst der junge Niederländer Boyan Slat einen Teil des Pazifiks um die schlimmsten Müllecken kartografisch aufzunehmen. Anfang nächsten Jahres soll zudem sein Ocean Cleanupsystem zwischen Japan und Südkorea als erstes Pilotprojekt installiert werden.
helmholtz.de (Meeresverschmutzung), greenmag.de (Pilotprojekt)
Kartellsenat des BGH entscheidet über Stromzähler: Künftig können Energieanlagen wie etwa Blockheizkraftwerke, Elektroautos oder Photovoltaik-Batterien – preiswerter und einfacher in den Strommarkt eingebunden werden. Das liegt an einer Leitsatzentscheiung des BGH, die den Weg für kostengünstige Stromzähler frei gemacht hat.
pv-magazin.de (Bericht), juris.bundesgerichtshof.de (Urteil)
Informationskampagne: IGBCE und energieintensive Industrien gemeinsam in einem Boot innovationsforum-energiewende.de
Handy-Akkus:  Aus Biomaterialien hergestellt besser recycelbar inside-handy.de
Mehr Bioessen: Chinas Nachfrage nach Bio steigt german.china.org.cn

JOBS
VDMA sucht Referent (m/w) Umweltpolitik (DE/EU) Technik und Umwelt *** gec-co sucht wissenschaftlichen Mitarbeiter Kommunikation (m/w) *** 50Hertz sucht Agraringenieur/-in oder Geoinformatiker/-in als Fachprojektleiter/-in Liegenschaften *** REHAU sucht Praktikant (m/w) Nachhaltigkeitsmanagement *** SV sucht Leiter (m/w) Stabsstelle “Nachhaltigkeit”
trendingjobs.eu, trendingjobs.eu/submit, jobs@trendingjobs.eu (Info+Inserat schalten)

KALENDER
11. bis  28. Juni, MAKE CITY  Berlin.
Das erste stadtweite Festival für Architektur. Es stellt sich dem aktuellen Diskurs über urbane Ressourcen und Stadtplanung in einer Phase in der Investoren in die Stadt strömen und städtische Freiräume zunehmend kostbares Gemeingut werden.
makecity.berlin
1.5. bis 31.10 Weltausstellung Mailand
Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden und knüpft damit an Themen an, die bereits in früheren Weltausstellungen eine Rolle gespielt haben (z. B. bei der Expo 2008 in Saragossa mit dem Thema Wasser und nachhaltige Entwicklung). Angesichts neuer globaler Szenarien und aktueller Probleme liegt der Schwerpunkt auf dem Recht aller Menschen auf gesunde und ausreichende Ernährung. Bis 2050 gilt es eine Weltbevölkerung von rund 9,7 Milliarden Menschen zu ernähren. Anders als bei bisherigen Weltausstellungen soll diesmal keine Leistungsschau veranstaltet, sondern ein Diskussionsforum geboten werden.
expo2015.org
15.6. und 16.6. Nationale Konferenz zur Elektromobilität
Elektromobilität: Stark in den Markt
Welche Rahmenbedingungen brauchen Elektrofahrzeuge im Stadtverkehr und auf langen Strecken? Auf welche politischen Weichenstellungen kommt es für einen erfolgreichen Ausbau der E-Mobilität an? Was ist der aktuelle Stand der Innovation in der Elektromobilität? Diese und weitere Fragen diskutieren am 15. und 16. Juni 2015 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik in Berlin auf Einladung der Bundesregierung. Die Konferenzbeiträge gehen auf die passenden Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Markthochlauf bei der Elektromobilität ein, stellen wichtige Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung vor und zeigen Bedarfe für die Zukunft auf. Parallel zum Konferenzprogramm findet eine Ausstellung zum Entwicklungsstand der Elektromobilität statt. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel spricht am ersten Tag der Veranstaltung.
bmub.de
17.6.2015 Verbraucherschutz im Spannungsfeld zwischen staatlicher Regulierung und Eigenverantwortung, Dt. Bundestag, Fachgespräch CDU/CSU Fraktion
Produkte und Dienstleistungen werden immer komplexer. Es stellt sich die Frage, wie ein differenziertes Verbraucherbild dazu beitragen kann, Schutz, Vertrauen und Verantwortung der Verbraucher zu fördern. Verbraucherpolitik befindet sich stets im Spannungsfeld von staatlicher Regulierung und Eigenverantwortung.
cdu/csu.de
9.-10. Oktober 2015,  World Forum for a Sustainable Society, Universität Sofia
infraneu.de
 

NICHT MEHR GRÜN
Bibermanager gesucht: Das Land Brandenburg sucht im Internet zwei Bibermanager, die um die Vermeidung und Beseitigung von Schäden kümmern sollen, die die Tiere anrichten. Biber stehen unter Schutz. Im östlichen Bundesland leben rund 3.000 dieser Tiere, die immer wieder Deiche und Dämme beschädigen. Die Manager sollen nun die Tiere einfangen und möglichst umsiedeln-
süddeutsche.de