NACHRICHTEN
Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld geht am Wochenende vom Netz: Das Bayerische Atomkraftwerk Grafenrheinfeld wird nach 33 Jahren Betriebszeit am Sonnabend endgültig stillgelegt. Während die Gemeinde nun seinen größten Gewerbesteuerzahler verliert, sind Atomkraftgegner froh, dass der Atomdino abgeschaltet wird. Unterdessen haben Unternehmensverbände angemahnt, dass vier Jahre nach dem Beschluss über den beschleunigten Ausstieg aus der Kernkraft es immer noch keinen umfassenden Plan gebe, was bis wann passieren muss, um eine sichere Stromversorgung über 2022 hinaus zu garantieren.
br.de (Bericht), süddeutsche.de (Mahnung)
Schlechte Luftqualität – Deutschland droht Vertragsverletzungsverfahren: Blauer Brief aus Brüssel. Die Bundesregierung erhielt von der EU-Kommission ein Mahnschreiben wegen anhaltender Überschreitung der Grenzwerte für Stickstoffdioxid in der Umgebungsluft. Die Antwort der Bundesregierung im vergangenen Jahr hatte die EU-Kommission hat nicht überzeugt, da die Maßnahmen sowie der Zeitplan zur Erreichung der Luftqualitätsziele als nicht ausreichend angesehen werden.
duh.de

Rund vier Prozent beträgt die Treibhausgas-Emmissionsminderung nach acht Jahren unter der Regierung Merkel. Das entspricht rund 40 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: In der Amtszeit von Barack Obama sind laut der Environmental Protection Agency die Treibhausgasemissionen in den USA von 7.192 Millionen Tonnen (2008) auf 6.673 Millionen Tonnen (2013) zurückgegangen. Das ist mehr als das Zehnfache der absoluten Minderungsmenge in Deutschland.
manager-magazin.de

Energie 2100: Zwar ist der Blick in die Zukunft immer schwer zu wagen, doch in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Energieinfrastruktur und Industrie, aber auch ein Ausbau der Share Economy sowie Mobilität sind die größten Veränderungen notwendig, um die Dekarbonisierung voranzutreiben und das G7 Ziel zu erreichen.
zeit.de
Großbritanien – Ende der Subventionen von Windparks:  Ab dem 1. April des kommenden Jahres werden neue Windparks an Land im Vereinigten Königreich nicht mehr subventioniert. Zwar soll Onshore-Wind ein wichtiger Teil des Energiemixes bleiben, doch man habe inzwischen genügend subventionierte Vorhaben, um den Verpflichtungen zum Ausbau Erneuerbarer Energien gerecht zu werden.
deutschlandfunk.de
Bayern droht mit Scheitern der Energiewende: Am Freitag stellte Umweltministerin Barbara Hendricks ein Konzept vor, das vorsieht Atommüll zur Zwischenlagerung in die Bundesländer Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Bayern zu verbringen. Eine Zustimmung der Länder zu diesem Beschluss bedarf es nicht. Die Bayerische Landesregierung drohte umgehend dem Bund mit einem Scheitern der Energiewende, sollte die Bundesregierung einseitig eine Atommüll-Zwischenlagerung in einzelnen Ländern beschließen. Wenn der Bund hier allein entscheiden wolle, stelle er eine Einigung bei der Energiewende insgesamt infrage, hieß es von Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU).
süddeutsche.de, bmub.de (Hendricks)
TV-Tipp der Woche: „Invasion der Pflanzen“,  eingeschleppte Pflanzenarten vermehren sich explosionsartig  und vereinnahmen den Lebensraum der heimischen Pflanzenwelt. Die teils schwerwiegenden Folgen dieses Wettbewerbs untersuchen zahlreiche Wissenschaftler in ganz Europa. Dazu gehören beispielsweise der Japanische Staudenknöterich, Riesen-Bärenklau oder Ambrosia, diese Einwanderung exotischer Gewächse bringt Europas Flora aus dem Gleichgewicht. Mittwoch, 24.6.2015, 20:15 Uhr.
3sat.de
Entwicklungsländer: Häufige Todesursache Umweltverschmutzung ökoenergieblog.at
Indien: Klimawandel Schuld an Dürre rtcc.org
USA: Neue Regeln für spritfressende LKWs theguardian.com
Ségolène Royal: Ärger wegen Nutella Äußerung topagrar.com
Wonnemonat Mai: wieder weltweit zu warm ncdc.noaa.gov

ZITATE
„Ohne die Vereinigten Staaten, die der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen sind, ist eine globale Vereinbarung aber nicht global und andere Länder haben wenig Anlass, sie zu unterzeichnen“
Jonathan Franzen, amerikanischer Autor, über Klimawandel und Klimaerwärmung.Tatsächlich müssten die zu ergreifenden Maßnahmen jetzt noch drastischer werden als vor zehn Jahren, hätten sich doch weitere Gigatonnen Kohlendioxid in der Atmosphäre akkumuliert. Bei unserem derzeitigen Tempo, würden die kompletten Emissionsrechte für dieses Jahrhundert aufgebraucht sein, bevor es auch nur zur Hälfte rum sei. Unterdessen seien die Maßnahmen, die viele Regierungen derzeit vorschlügen, weniger drastisch als ihre Vorschläge vor zehn Jahren.
welt.de
„Die Dekarbonisierung gelingt nur mit Strom oder Wasserstoff. Zudem liegt ein enormes Speicherpotential in der Elektromobilität. Wenige Millionen Fahrzeuge speichern mehr als alle Pumpspeicherkraftwerke zusammen. Gar nicht dran zu denken, wenn alle Fahrzeuge elektrisch fahren würden. Wer auf die Energiewende setzt, kann auf die  Elektromobilität nicht verzichten.“
Henning Kagermann, Vorsitzender der Plattform Elektromobilität, der sich im Rahmen des Elektromobilitätsgipfels am vergangenen Dienstag und Mittwoch mehr Konkretes von der Bundesregierung gewünscht hätte.
handelsblatt.com

HINTERGRUND
Enzyklika des Papstes: Papst Franziskus hat in seiner ersten Enzyklika Umweltzerstörung, Klimawandel und Konsumrausch angeprangert. Der Papst sieht vor allem reiche Länder in der Pflicht, ihren Lebensstil zu verändern. Wissenschaftler lobten ihn für die klaren Worte. Einige Kritiker hätten sich eine größere Differenzierung der Probleme gewünscht.
tagesschau.de , deutschlandradiokultur.de (Kritik)
Neue Entwicklungen bei Werkstoffen: Die Entwicklung neuer Werkstoffe, wie etwa preiswerte Carbonfasern, alternative Verstärkungsfasern, aber auch faserverstärkte Kunststoffe für den Leichtbau und viele andere Entwicklungen werden derzeit weltweit vorangetrieben. Nun haben die  Universität Potsdam Pund das  Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit ihrer Einrichtungen vereinbart.
idw-online.de
Ozeane schlagen Krach: Der Lärm im Meer ist in der Nähe der Hauptschifffahrtswege so stark wie auf einer vielbefahrenen Autobahn. Auch Windräder produzieren Lärm am Grund des Meeres. Tiere sind davon betroffen. Forscher arbeiten inzwischen an Lösungen um den Lärm zu mindern.
stuttgarter-zeitung.de
E-Biker in den Bergen: Gesetz soll Abhilfe schaffen nzz.ch
Apfelplantagen: Zu viel Gift  greenpeace.de
Wegwerfgesellschaft: WWF fordert  „Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung“ wwf.de

JOBS
VDMA sucht Referent (m/w) Umweltpolitik (DE/EU) Technik und Umwelt *** gec-co sucht wissenschaftlichen Mitarbeiter Kommunikation (m/w) *** 50Hertz sucht Agraringenieur/-in oder Geoinformatiker/-in als Fachprojektleiter/-in Liegenschaften *** REHAU sucht Praktikant (m/w) Nachhaltigkeitsmanagement *** SV sucht Leiter (m/w) Stabsstelle “Nachhaltigkeit”
trendingjobs.eu, trendingjobs.eu/submit, jobs@trendingjobs.eu (Info+Inserat schalten)

KALENDER

25.06. – 26.06.2015  Auftaktkonferenz für den Dialogprozess zum Klimaschutzplan 2050

Um die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, müssen die Industriestaaten ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Um dieses auch für Deutschland geltende Ziel zu erreichen, wird die Bundesregierung 2016 einen nationalen Klimaschutzplan 2050 beschließen. Der erste Klimaschutzplan wird ab Sommer 2015 in einem breiten Dialog erarbeitet. Zur Auftaktveranstaltung des Dialogprozesses werden Bundesländer, Kommunen und Verbände eingeladen. Bürgerinnen und Bürger können sich ab Herbst 2015 an regionalen Diskussionsveranstaltungen und im Internet beteiligen.
bmub.bund.de

noch bis zum  28. Juni, MAKE CITY  Berlin.
Das erste stadtweite Festival für Architektur. Es stellt sich dem aktuellen Diskurs über urbane Ressourcen und Stadtplanung in einer Phase in der Investoren in die Stadt strömen und städtische Freiräume zunehmend kostbares Gemeingut werden.
makecity.berlin
1.5. bis 31.10 Weltausstellung Mailand
Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden und knüpft damit an Themen an, die bereits in früheren Weltausstellungen eine Rolle gespielt haben (z. B. bei der Expo 2008 in Saragossa mit dem Thema Wasser und nachhaltige Entwicklung). Angesichts neuer globaler Szenarien und aktueller Probleme liegt der Schwerpunkt auf dem Recht aller Menschen auf gesunde und ausreichende Ernährung. Bis 2050 gilt es eine Weltbevölkerung von rund 9,7 Milliarden Menschen zu ernähren. Anders als bei bisherigen Weltausstellungen soll diesmal keine Leistungsschau veranstaltet, sondern ein Diskussionsforum geboten werden.
expo2015.org

13.07. – 16.07.2015 Dritte internationale Konferenz zur Finanzierung für Entwicklung

In Vorbereitung auf den Gipfel im September 2015, bei dem die Staats- und Regierungschefs die neue Post 2015-Agenda verabschieden sollen, findet vom 13. bis 16. Juli 2015 in der Hauptstadt Äthiopiens die „Dritte Internationale Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung“ statt. Die Konferenz will hochrangige politische Vertreter versammeln, darunter Staats- und Regierungschefs, Finanzminister, die Außen- und Entwicklungsminister sowie alle institutionellen Akteure, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen aus dem Finanzsektor. Es wird ein zwischenstaatlich ausgehandeltes und vereinbartes Ergebnis angestrebt, das einen wichtigen Beitrag zur Bildung und Unterstützung der Umsetzung der Post 2015-Entwicklungsagenda leisten soll. Neben Finanzierungsfragen spielen unter anderem auch Fragen zum internationalen Handel, zum Technologietransfer und zur Stärkung lokaler Kapazitäten eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Agenda.
un.org

9.-10. Oktober 2015,  World Forum for a Sustainable Society, Universität Sofia
infraneu.de
 

NICHT MEHR GRÜN
Harmlose Fructose? Fructose, zu deutsch Fruchtzucker, wird von der Lebensmittelindustrie häufig als Ersatzstoff für Glucose benutzt. Der Begriff hört sich harmlos an, ist er aber nicht. Er schmeckt süßer als Glucose und kann – weil er in der Leber in Fett umgewandelt wird,  zu Fettstoffwechselstörungen führen. Auch Übergewicht wird durch Fructose nicht ausgeschlossen. Nun haben Wissenschaftler ermittelt, dass Fructose Herzzellen zu einem unkontrollierten Wachstum bringen können.
paradisi.de