NACHRICHTEN
Umweltbonus auf e-Autos hat keine Auswirkungen: Der Absatz von circa 300.000 Elektrofahrzeugen alleine habe auf die Reduktion von Luftschadstoffen nur einen geringen Einfluss, so die Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium Dorothee Bär zu einer kleinen Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion zur Reduktion von Kohlendioxid (CO2), Stickoxiden, Stickstoffoxiden und nitrosen Gasen (NOx) bei der Einführung von Elektroautos. tagesspiegel.de , dip21.bundestag.de
Klimaschutzplan 2050 vom Kanzleramt auseinandergenommen: Der Bundesregierung entschwindet der Ehrgeiz bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens. Der von Umweltministerin Barbara Hendricks vorgelegte Klimaschutzplan 2050 wird nicht nur vom SPD geführten BMWi, sondern auch vom Kanzleramt beschossen. Der Plan enthalte eine Reihe von Punkten, die Potenzial für politisch kontroverse Diskussionen hätten, etwa die grundlegende Umgestaltung des Verkehrssektors heisst es dazu aus dem Merkel-Amt. handelsblatt.com

Um rund 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wuchs die in Deutschland gebaute Leistung von Windenergieanlagen. Im ersten Halbjahr 2016 wurde in Deutschland eine Windenergie-Leistung von netto 1.892 Megawatt an Land zugebaut. Der starke Zubau im ersten Halbjahr 2016 ist getrieben durch die Bereitstellung von Eignungs- und Vorrangflächen. Noch wirken die Flächenausweisungen in den Bundesländern nach, die dort in den letzten Jahren vorgenommen wurden, auch wenn diese durch politische Entscheidungen in Bayern oder gerichtliche Entscheidungen in Schleswig-Holstein teilweise zurückgenommen wurden wind-energie.de

Anlagestrategie der Bundesländer: Sieben der 16 deutschen Bundesländer legen ihr Geld in Unternehmen an, die entweder als korrupt oder als klimaschädlich gelten. Die Länderministerpräsidenten behandeln die Anlagestrategien der Pensionsfonds wie ein Staatsgeheimnis. correctiv.org
Schmetterlinge verschwinden: Wurden beispielsweise in Bayern im 18. Jahrhundert noch etwa 3.250 Arten nachgewiesen, waren es 2001 nur noch 2.819 Arten. Weit mehr als 400 Spezies sind nicht mehr nachweisbar. Das ist ein Rückgang von 13 Prozent. spiegel.de
Landkreise wollen unabhängiger von Energieimporten werden. Stärker autark wollen Landkreise und Kommunen.  Diese Entwicklung könnte mehr Arbeitsplätze in die Regionen bringen, was die Lokalpolitiker gern für sich nutzen würden. So schließen sich beispielsweise in  Rheinland-Pfalz  90 Gemeinden aus 15 Landkreisen zu „Smart Villages“ zusammen. Auch das Bundesumweltministerium will diese Entwicklung mit der Entwicklung von  22  Masterplan-Kommunen schaffen, die ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent senken und ihren Endenergieverbrauch gegenüber 1990 halbieren sollen. wiwo.de
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Brexit:  Großbritannien will nach dem Brexit  nun mit Hilfe der Untertage-Vergasung Kohle direkt aus dem Meeresboden verbrennen um daraus Gas zu gewinnen. Die Folgen für den Klimawandel sind fatal.  focus.de
Hinkley Point: Die französische EDF wird das Atomkraftwerk trotz Brexit und anderer Risiken im Südwesten Englands bauen.  Doch kaum war der Beschluss in Paris gefallen, kündigte die britische Regierung eine erneute Prüfung des rund 21,5 Milliarden Euro teuren Projektes an. energiezukunft.eu , handelsblatt.com (Prüfung)
Buchtipp der Woche: „Nachhaltigkeit erfahren“.  Engagement ist der Schlüssel der Bildung für nachhaltige Entwicklung.  Das wichtigste Instrument, um junge Menschen für die aktive Mitgestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft zu gewinnen, ist Bildung. Eine solche Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vermittelt die notwendigen individuellen und kollektiven Kompetenzen für ein aktives Engagement. Wie wichtig dieses Engagement für gelingende Lernprozesse im Bereich BNE ist, zeigen mehrere Grundsatzbeiträge: Hierbei werden aktuelle für BNE relevante Konzepte wie das der Planetaren Grenzen von Johan Rockström ebenso beleuchtet, wie die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Daneben zeigen Praxisbeispiele, wie Bildungsprojekte individuelles und kollektives Engagement junger Menschen anregen können: Neben aktuellen methodischen Zugängen – wie dem Ansatz der Bürgerwissenschaften (Citizen Science), nachhaltigen Schülerfirmen und weiteren sozialen und gesellschaftlichen Innovationen – werden gleichfalls bewährte und weiterentwickelte methodische Zugänge im Bereich BNE in ihren Wirkungsweisen beschrieben. oekom.de
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Schwarze Folie: Mit Hilfe einer ultradünnen Beschichtung kann Solarstrom bald deutlich billiger gemacht werden sueddeutsche.de
E-Truck: Daimler präsentiert als erster Hersteller einen schweren elektrischen Truck und kommt Tesla zuvor  manager-magazin.de
Grillen: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt rät zur Holzkohle aus nachhaltiger Waldwirtschaft  umwelt-panorama.de
„Typha Australis“: Schilfrohr aus dem Senegal soll preiswertes ökologisches Baumaterial werden wiwo.de
Umstrittenes CCS-Verfahren: Möglicherweise sicherer als angenommen sueddeutsche.de
Verwässerung: Die neuen Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank werden aufgeweicht deutschlandfunk.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Bei moralischen Appellen fühlen sich die Menschen alleingelassen und ohnmächtig gegenüber den globalen Herausforderungen. Die Mehrheit der Leute denkt am Ende: Was bringt das schon, wenn ich als Einzelner aufs Auto verzichte oder weniger Fleisch esse? Selbst viele umweltpolitisch Engagierte setzen keineswegs um, was sie propagieren. Meine Antwort: Andere Konsum- und Lebensgewohnheiten müssen zur Routine werden.“
Michael Kopatz, Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, spricht sich für mehr Ökoroutinen aus. Dies sei eine Aufgabe für die Politik und die Produktion. Wenn Geräte energieeffizienter würden oder der Flugverkehr eine Obergrenze bekäme, dann änderten sich Konsum und Verhalten von selbst. Nur den Wenigsten sei beispielsweise bewusst, dass Fernseher statt 8 Watt nur noch ein halbes Watt verbrauchten, wenn sie auf Stand-by eingeschaltet seien. Das seien EU-Vorgaben, und sie erzielten bei einer Einkaufsgemeinschaft von 500 Millionen Einwohnern eine gewaltige Wirkung.  zeit.de
„Die Direktvermarktung von umweltfreundlich und lokal erzeugtem Strom braucht eine faire wirtschaftliche Chance. Indem wir mehr Mieterinnen und Mieter bei ihren Energiekosten entlasten, kann die Energiewende sozialverträglich gestaltet werden und wir können gemeinsam die Klimaneutralität Berlins bis 2050 erreichen“
Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, in der deutschen Hauptstadt, aber auch anderswo,  sollen mehr Menschen als bisher von der Energiewende profitieren. Voraussetzung sei jedoch, dass unter anderem der Bezug von „Mieterstrom“ aus Photovoltaikanlagen attraktiver gestaltet werde als bisher. Eine entsprechende Rechtsverordnung auf der Grundlage des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG 2017) sollte nach Auffassung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, so schnell wie möglich von der Bundesregierung umgesetzt werden. berliner-e-agentur.de

MEHR WISSEN
Neue Landwirtschaft: Anja und Janusz Hradetzky bauen ohne eigenes Geld und Land in der Uckermark einen Bio-Milch-Betrieb auf. Sie stehen sinnbildlich für eine Landwirtschaft, die zur Zeit die Ställe erobert. sueddeutsche.de
Rückstellungen und Rücklagen: es gibt einen Unterschied zwischen Rückstellungen und Rücklagen für den Rückbau von Atomanlagen. Die Stromversorger haben für den Rückbau der Atomkraftwerke Rückstellungen in der Bilanz gebildet haben. Diese Rückstellungen sind vorab gebuchte Schulden, die bedient werden müssen. Das Geld dafür muss erst noch erwirtschaftet werden. Häufig werden Rückstellungen (Schulden) oft mit Rücklagen (Eigenkapital) verwechselt. iwr-institut.de
Geschmacksbeeinflussung: Allgemein gilt – Ungesundes schmeckt.  Forscher der Universität Kiel haben nachgewiesen, dass mit steigendem Gesundheitsbewusstsein die Annahme schwindet, dass gesunde Lebensmittel schlechter schmecken als ungesunde. Doch wer aktiv mit der Gesundheitswirkung eines Produkts wirbt, verfällt dem Irrtum, dass die Rationalität stärker als der Geschmack ist. faz.net
Tesla: Batteriefabrik eröffnet zeit.de
Reisen:  Mit dem e-Bike durchs Etschtal nach Venetien nzz.ch
Neues Blatt:  Forscher entwickelten ein künstliches Blatt, das durch Sonnenlicht CO2 in die Substanzen Wasserstoff und Kohlenmonoxid verwandelt. derstandard.at 
DAS LETZTE:
Umstrittene Partnerschaft: Millionenschwere Partnerschaften bestehen inzwischen zwischen umstrittenen Konzernen und großen Entwicklungshilfeorganisationen. Dabei stehen die Geschäftsmodelle und -praktiken der Konzerne teilweise im krassen Widerspruch zu den Anliegen der NGOs. „Oxfam“ und „Save the Children“ stehen in der Kritik. Die Frage nach der Glaubwürdigkeit auch der Organisationen wird gestellt.
deutschlandfunk.de