NACHRICHTEN
Klimavertrag von Paris ist unter Dach und Fach: Am Sonnabend einigten sich teilnehmenden Staaten auf einen gemeinsamen Klimavertrag. Auf folgende Punkte konnte man sich einigen. Die Erderwärmung soll auf weniger als 1,5 Grad begrenzt werden, die Treibhausgasemissionen sollen so schnell wie möglich sinken, die nationalen Klimaziele werden alle fünf Jahre überprüft, die Industrieländer sollen für den Kampf gegen den Klimawandel jährlich 100 Milliarden  zahlen und der Pariser Vertrag wird als erstes Klimaabkommen überhaupt für fast alle Staaten auf der Welt verbindlich. faz.net, unfccc.int
Lob und Kritik des Klimavertrages: Viele Politiker haben den Weltklimavertrag von Paris gelobt. So hat US-Präsident Obama das Klimaschutzabkommen von Paris als „stark“ und „historisch“ begrüßt. Das Abkommen könne einen „Wendepunkt für die Welt“ sein. Die Übereinkunft lege den nötigen Rahmen zur Beilegung der Klimakrise fest. Jetzt beginnt die mühevolle Umsetzung der Klimaziele und damit neuer Streit. Kritiker meinen, dass der Vertrag zu wenig konkrete Vorgaben zum Problem der Erderwärmung enthalte. Darüber hinaus fehlten auch das klare Bekenntnis zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen. In den USA attackieren die Republikaner US-Präsident Obama. Der führende US-Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hat für den Fall eines Sieges seiner Partei bei der Präsidentenwahl 2016 mit dem Ausstieg aus dem Pariser Klimavertrag gedroht.  merkur.de ,  stern.de  (Lob),  faz.net deutschlanddradiokultur.de, derstandard.at (USA)

Auf 176 TWh bis zum Jahr 2016 wird sich die Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Wasser ausweiten. Die Betreiber der erneuerbaren Energien-Anlagen haben dafür Zahlungen von rund 23 Milliarden Euro bis zum Jahr 2014 erhalten. Die Differenzkosten zu den Erlösen aus dem Verkauf der entsprechenden Strommengen betragen etwa 19 Milliarden Euro. Sie werden von zwei Dritteln der Stromverbraucher über die sogenannte EEG-Umlage von aktuell etwas über 6 Cent pro Kilowattstunde aufgebracht.
oeko.de

Smog in China: Viele Chinesen trauen den Behörden nicht mehr, wenn es um die Messung von Emissionswerten in der Luft geht. Die Behörden haben ein Monopol auf de Messung der Werte. Mit der Ausrufung der Alarmstufe „rot“ in der vergangenen Woche setzten die chinesischen Autoritäten aber neue Signale. Im Reich der Mitte gibt es immer noch zu wenig Aufklärung über die Gefahren der Luftverschmutzung.
nzz.ch, greenpeace.org
Philippinen ermitteln gegen 50 Klimasünder: Kein anderes Land leidet so unter den Folgen des Klimawandels wie der Inselstaat. Nun wird die Menschenrechtskommission der Philippinen ein Verfahren gegen 50 Konzerne einleiten, die laut einer Studie hauptverantwortlich für den Klimawandel sind.
neueenergien.net , climateaccountability.org (Studie der Verantwortlichkeiten)
Uneinigkeit über Elektromobilität in Deutschland: Bislang hat die Bundesregierung sich noch nicht darauf einigen können, ob es eine staatliche Förderung zur Förderung der Elektromobilität in Deutschland gibt. Anders als Bundeskanzlerin Angela Merkel im Juni angekündigt hatte, wird es in diesem Jahr wohl keine Beschlüsse mehr geben.
stuttgarter-zeitung.de
Verbraucher sparen  fast 15 Mrd: Aufgrund des niedrigen Mineralölpreises sparen Wirtschaft und Verbraucher im Verhältnis zum Vorjahr rund 15 Mrd. Euro ein. Die Steuereinnnahmen des Staates sprudeln. Kritiker warnen davor, dass wichtige Investitionen verschoben werden könnten. So bremst der niedrige Ölpreis etwa die Entwicklung alternativer Antriebssysteme. Zudem sei ein niedriger Ölpreis Gift für die Umwelt. focus.de , handelsblatt.com
Filmtipp der Woche: Futurmag – Die Einwohner von Burkina Faso sind sich der Auswirkungen der Erderwärmung auf ihr Land bewusst und greifen mit Begeisterung Initiativen auf, die alternative Produktionsmethoden fördern. Ein Beispiel hierfür sind die „Gesundheitsgärten“, die gleich mehrere Ziele verfolgen: Anbau von Gemüse mit hohem Nährwert, wie Kohl oder auch Gurken, Umweltschutz und Aufklärung der Frauen und Mütter in Sachen Hygiene. youtube.be (arte.tv)
Hauptstadt Berlin: Grüne Kritik an Energiepolitik  taz.de
Tunesien: Luxus auf Fairtradebasis diepresse.com
Zukunft der Arbeit: Weitere Flexibilisierung, Jobabbau im Bereich der Routinejobs derwesten.de
Stuttgart: Feinstaub Alarm ausgerufen maz-online.de
Treibhausgasrechner: Bei der Anschaffung eines neuen Autos die Klimabilanz berechnen  spiegel.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Die Diskrepanz zwischen dem in Paris vereinbarten Temperaturziel und der tatsächlichen Klimapolitik der Staaten ist riesig.“
Hubert Weiger, dem Vorsitzenden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland über die Ergebnisse des Weltklimagipfels in Paris. Das Abkommen liefere keine angemessenen Antworten auf die Klimakrise. Viel früher als 2019 müssten die schwachen nationalen Klimaschutzpläne  überprüft und nachgebessert werden, um Eingang in das ab 2020 global geltende Abkommen finden zu können.
zeit.de
„Das Schicksal der Erde hängt jetzt davon ab, wie schnell und wie sehr wir auch die Politikinstrumente auf den Weg bringen, um das große Ziel zu erreichen, die globale Temperaturerhöhung und deren Risiken strikt zu begrenzen.“
Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), die Übereinkunft von Paris erwähne als kurzfristige Einstiege CO2-Bepreisung und Emissionsmärkte. Die G20 sollten jetzt an den nächsten Schritten arbeiten, um CO2-Preise auf den Weg zu bringen. Die internationale Klimafinanzierung und die Transferzahlungen stellten Mittel dar, um CO2-Preise zu harmonisieren. Wer jedoch weitere Kohlekraftwerke baue vernagele die Tür zum Erreichen des Zwei-Grad-Ziels.
mcc-berlin.de

MEHR WISSEN
Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien: In der Anlage werden Batterien aus Elektroautos demontiert, entladen und so aufbereitet, dass mit dem neuentwickelten zum Patent angemeldeten Verfahren Recyclingquoten von über 75 Prozent pro Batteriesystem ermöglicht werden. Der derzeitige Stand der Technik liegt bei unter 60 Prozent.
tu-braunschweig.de
Autofahrer auf e-Bike Satteln: In einem Pilotprojekt im Südwesten Berlins wurde getestet, inwieweit Autofahrer bereit waren, auf ein Pedelec umzusteigen. Jeder zweite Arbeitsweg wurde mit dem Pedelec zurückgelegt. Diese Art von Fahrrad erweitert den Radius. So gab eine Teilnehmerin an, dass sie die Kilometer, die sie mit dem Pedelec in acht Wochen gefahren sei, sonst nicht mal in einem Jahr radle. Das Pedelec hat ihr Mobilitätsverhalten massiv verändert.
zeit.de
Ein Leben ohne Plastik: Nadine Schubert hat versucht auf Plastik im Alltag zu verzichten. Der Umgewöhnungsprozess dauerte etwa vier Wochen. Viele Lebensmittel sind aus dem Alltag der Familie Schubert verschwunden. Inzwischen gibt es in einigen Großstädten sogenannte „Unverpackt-Läden“, in denen man lose Produkte in eigene Behältnisse abfüllen kann. dw.com
Dobrindt: Bundesverkehrsminister will schärfere Zulassungsregeln für Autos welt.de
Faraday Future: Fordert Tesla heraus handelsblatt.com
Baumschädigung: Jeder dritte Baum im Südwesten betroffen focus.de
North-Face Gründer: Tödlich verunglückt taz.de
DAS LETZTE:
Kirche digital: Vom 4. Advent bis Anfang Januar 2016 erzählt das Bistum die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu auf eine ganz neue Art und Weise: per WhatsApp in Kurznachrichten, Bildern und Videos. Angefangen beim Treffen von Maria und Elisabeth über die wunderbare Geschichte im Stall bis hin zur Flucht nach Ägypten.
bistum-essen.de