NACHRICHTEN
EU-Parlament will schärfere Abgaswerte: Heute Vormittag tagt in Brüssel das „Technische Komitee Motorenfahrzeuge“, das mit Experten aus den Regierungen aller EU-Staaten zusammengesetzt ist. Auf der Tagesordnung könnte die drastische Verschärfung der Abgasgrenzwerte stehen. Ein Vorschlag der EU-Kommission will den Unterschied der Grenzwerte, die auf Prüfständen und denen, die in der Praxis erzielt werden, abschaffen.  Nach der Euro-6-Norm darf ein Dieselfahrzeug maximal 80 Milligramm NOx pro gefahrenem Kilometer ausstoßen.  Die Daten der EU-Kommission besagen, dass aktuell produzierte Euro-6-Dieselfahrzeuge die Labortestwerte bei Stickoxiden (NOx) unter echten Fahrbedingungen um den Faktor 4 übersteigen. Ab 2017 sollen nun schärfere Werte gelten.
tagesspiegel.de
Umdenken in der Kohleindustrie: Zu Beginn der Vorverhandlungen über den Weltklimavertrag haben die Energieunternehmen in Deutschland angekündig, vom nächsten Jahr an schrittweise etwa Prozent der als unökologisch geltenden Braunkohlemeiler vom Netz zu nehmen. Dafür sollen sie sieben Jahre lang mit 230 Millionen Euro jährlich an Steuergeldern entschädigt werden. Die Kosten für die Einigung sollen jedoch die Stromkunden bezahlen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel wird für diesen Deal massiv kritisiert. süddeutsche.de (Bericht), bmwi.de (Meldung über Einigung), spiegel.de (Kritik)

Rund 100.000 Tonnen Mikroplastik  fallen jährlich durch Reifenabrieb auf deutschen Straßen an. Der Reifenabrieb wiederum ist eine bedeutende Feinstaubquelle und enthält gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe wie zum Beispiel krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.
umweltbundesamt.de

Klimawandel führt zur Wirtschaftsabschwächung: Wenn es nicht gelingt den Klimawandel einzudämmen, dann kann die die Erwärmung dazu beitragen, dass der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur von vier Grad zu einer Verringerung der weltweiten Wirtschaftsleistung von etwa einem Viertel (23 Prozent) führt.
handelsblatt.com
EU erreicht Klimaziele: Dank des warmen Wetters im vergangenen Jahr haben die EU Mitgliedsstaatenvier Prozent weniger Treibhausgasemmissionen erzeugt als im Jahr zuvor. Doch der OECD reicht das nicht. Die EU profitiere im Klimaschutz davon, dass 2008 die Wirtschaft schrumpfte und unter anderem die Schwerindustrie in Osteuropa nach 1990 zusammenbrach.
taz. de, EU-Energieagentur
Kunststoff ist in der Arktis angelangt: Plastikmüll verschmutzt schon seit langem unsere Strände. Nun fanden Wissenschaftler Kunststoffmül erstmals in der FRamstraße lzwischen Grönland und Spitzbergen.
ndr.de helmholtz.de (Blogeintrag Alfred-Wegner-Institut)
Bayern hinkt hinterher: Im südlichsten Bundesland läuft es nicht so richtig mit der Energiewende. Zwischen Main und Alpen wird man nach der Abschaltung der Atomkraftwerke auf Stromimporte angewiesen sein.  Nach Schätzung des bayerischen Wirtschaftsministeriums wird der Freistaat im Jahr 2025 zwischen 40 und 50 Prozent seines Strombedarfs durch Einfuhr decken müssen.
br.de
Buchempfehlung der Woche: Der Klimawandel ist nicht aufzuhalten – in weiten Teilen der Bevölkerung und der Fachwelt ist diese Aussage unbestritten. Aber was sind die genauen Ursachen? Vor allem, was kann man dagegen tun? Der Autor, Gert Ganteför, stellt sich dieser Frage unbefangen, überrascht mit frischen Ideen und skizziert mögliche Lösungen für die großen Herausforderungen im 21. Jahrhundert. viley-vch.de
Keine weltweite CO2 Steuer im kommenden Weltklimavertrag theguardian.com
Verpackungen: Altpapierverpackungen verunreinigen Lebensmittel derstandard.at
Netzneutralität:  Kritiker befürchten zwei – Klassen Internet  fr-online.de
Krankmacher: WHO stuft Fleisch und Wurst als Krebs erregend ein faz.net iarc.fr
CSR in der Kommunikation: Gutes zahlt sich aus fair-economics.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Die Konzerne müssen gemeinsam mit ihren Produzenten dafür sorgen, dass weniger gefährliche Pestizide zum Einsatz kommen“
Christiane Huxdorff, Umweltwissenschaftlerin und Greenpeace-Expertin für Landwirtschaft, zu den Protestaktionen der Umweltorganisation vor deutschen Supermärkten. Die Aktivisten hatten auf die Gefahr von Pestiziden in Lebensmitteln hingewiesen.
greenpeace.de
„Es kann nicht sein, dass Regionen wie Berlin, die maßgeblich die Ausbauziele Deutschlands bei den Erneuerbaren Energien unterstützen, benachteiligt werden. Hier muss es eine faire Lastenverteilung geben.“
Cornellia Ytzer, Berliner Wirtschaftssenatorin, über die hohen Strompreise in Ostdeutschland. Dort ist es teurer und schwieriger die stark schwankenden erneuerbaren Energien ins Netz zu integrieren. Im Osten Deutschlands liegt der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch mehr als doppelt so hoch wie im Bundesschnitt.
morgenpost.de

MEHR WISSEN
Energieausweise umstritten:  Während sich die Deutsche Energie-Agentur (dena) zusätzliche Maßnah­men wünscht, um den Energieausweis für Gebäude zu stärken, kritisiert der Hauseigentümerverband „Haus&Grund“ den Energieausweis. Der dort angegebene Energieeffizienzwert für Wohngebäude unter­liege wesentlich dem Zufall meint der Verband und bezieht sich auf Praxistests. Es dürfe nicht von der Wahl des Energieberaters abhängen, ob ein Haus gute oder schlechte Energiewerte habe.  Die dena wies die Kritik zurück. baulinks.de
Illegale Brandrodungen produzieren tödlichen Rauch: Indonesien leidet derzeit unter einer fast undurchdringlichen Feinstaubwolke. Rund 2.000 Feuer auf den Inseln Sumatra und Borneo verdunkeln den Himmel. Die Feinstaubbelastung liegt beim 17 bis 24 fachen der gesundheitsgefährdenden Menge. Grund sind illegale Rodungen des Urwaldes für Palmölplantagen.
tagesschau.de , diepresse.com
Deutschland Müllmusterland: Deutschland gehört beim Thema Müllrecyling zur internationalen Spitzengruppe. Hierzulande wird nicht mehr deponiert und nur etwa 13 Prozent des Mülls verbrannt. Die  OECD hat das Umweltverhalten und die  -politik in den 34 Mitgliedsländern untersucht. Etwa die Hälfte aller OECD-Länder verbrennen ihren Müll  ohne die Wärme zu nutzen oder vergraben ihn.
welt.de, oecd.org, (OECD Bericht), nzz.ch (Schweizer Perspektive)
Mobilität: Autohersteller gehen unterschiedlich mit Daten um  handelsblatt.com
Illegales Holz: Auch Deutschland soll Holz aus illegalem Einschlag aus Rumänien erhalten haben klimaretter.info
Krankheitszunahme:  Klimawandel und die Zunahme von Infektionskrankheiten stehen im Zusammenhang radionz.co.nz

KALENDER:
27.10.2015, 7. Deutsch-Japanisches Umwelt- und Energiedialogforum, Berlin Intelligente Lösungen für Klimaschutz und Energiesysteme
bmub.de
28.-30.Oktober 2015, 32. Deutscher Logistik-Kongress, Berlin – Alles in Bewegung
Heute ist der Deutsche Logistik-Kongress die wichtigste jährlich ausgerichtete Logistikveranstaltung Europas. Er hat sich zum zentralen Treffpunkt der Wirtschaft in Deutschland entwickelt. Jedes Jahr kommen aber auch mehr ausländische Gäste, um vom Wissensaustausch und den konzentrierten Kommunikationsmöglichkeiten zu profitieren.
bvl.de
29.10. 2015, Auftaktkonferenz „Globale Nachhaltigkeitsziele – nationale Verantwortung“, Berlin
Die Vereinten Nationen haben im Herbst neue globale Nachhaltigkeitsziele verabschiedet, um die großen globalen Herausforderungen der Zukunft wie Hunger, Armut und fehlende Bildung zu lösen sowie den Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben.
bmub.de
4. November 2015,  9. Netzwerk21 Kongress 2015, Lübeck
Unter der Überschrift „Zukunft braucht alle – lokal und global“ findet der diesjährige bundesweite Fortbildungs- und Netzwerkongress für lokale Nachhaltigkeitsinitiativen in Lübeck statt.
netzwerk21.de
Weitere Termine regelmäßig bei fair-economics.de
DAS LETZTE:
Schwimmroboter ernährt sich von Schmutzwasser: Ein schwimmender Roboter ist jetzt nach dem Vorbild der Ruderwanzen entwickelt worden. Das System ist energetisch autonom: Es verwertet Nahrung, die im verschmutzen Wasser schwimmt, um daraus Energie zu gewinnen. Mithilfe von Bakterien in einer mikrobiellen Brennstoffzelle (microbial fuel cell, MFC) ziehen sie aus den aufgenommenen Nährstoffen Wasserstoff heraus, aus dem wiederum eine Brennstoffzelle elektrische Energie erzeugt.
heise.de