Die Abfallmenge beim Atommüll könnte laut einer Prognose der Bundesregierung deutlich steigen. Vor allem schwach- und mittelradioaktive Abfälle sind betroffen.
Atommüll im Endlager Schacht Konrad könnte sich verdoppeln
Allein das bei Salzgitter befindliche Endlager Schacht Konrad könnte doppelt so viel Atommüll aufnehmen müssen. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf einen Entwurf des „nationalen Entsorgungsplans“, den die Bundesregierung mit den Ländern abstimmt.
Bislang sollte der  Schacht Konrad eine Abfallmenge von 298.000 Kubikmetern Atommüll aufnehmen. Dieser sollte aus Abrissen von Atomkraftwerken kommen.Stattdessen gehe der Bund nun „von einer Gesamtmenge der zu entsorgenden Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung von rund 600.000 Kubikmetern“ aus.
Atommüll wird weiter produziert
Auch Abfälle aus der Urananreicherungsanlage in Gronau wird als Atommüll gewertet. Der Betreiber Urenco lagere dort derzeit 13.000 Tonnen sogenannter Urantails, die bei der Anreicherung übrig bleiben. Diese Urantails gelten bislang als „Wertstoffe“, aus denen sich noch Kernbrennstoffe fertigen lassen.
Allein 100.000 Kubikmetern Atommüll aus Urananreicherung
Der Bund rechnet in seinem Entsorgungsplan, den die EU-Kommission verlangt, nun mit bis zu 100.000 Kubikmetern Atommüll allein aus der Urananreicherung. Hinzu kommen noch 200.000 Kubikmeter, wenn das Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel geräumt wird.
Keine Pläne zur Verbringung dieses Zusatzmülls
Die Verbringung dieses Zusatzmülls ist offen. Laut des Entsorgungsplans sollen zwei Endlager entstehen. Der Schacht Konrad könnte für Abfälle, die wenig Wärme entwickeln verwendet werden. Ein zweites Endlager ist für den „heißen“, in Castoren gelagerten Atommüll zuständig.
Kein Endlager vor 2031
Derzeit befasst sich eine Bund-Länder-Kommission mit der Endlagersuche. Einen Standort wird es jedoch vor 2031 nicht geben. Die in der Zwischenzeit genutzten Lager sind mehr als marode. Ihre Bewirtschaftung bzw. anschließende Räumung kostet viele Milliarden Euro.