Im April wurde sie beim Success for Future Award in München für ihre ökologische und fair gehandelte Mode ausgezeichnet. Sie legt besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit ihrer Kreationen. Julia Starp ist Modedesignerin mit Leib und Seele und ist auch dieses Jahr im Green Fashion Bereich der Fashion Week zu sehen. Über Mode, Trends und Nachhaltigkeit.
Du hast gestern deine neue Kollektion auf dem Lavera Showfloor vorgestellt. Auf was können wir uns freuen?
Julia Starp: Die Kollektion heißt Moonshadow und besteht wieder aus einem kleinen Bereich Couture. Neu ist diesmal die Strickkollektion. Diese wurde in Deutschland nachhaltig und aus zertifizierten Garnen hergestellt.
Der Lavera Showfloor ist in den letzten Jahren ganz schön gewachsen. Freut man sich als Designerin über die zunehmende Konkurrenz?
Julia Starp: Ich bin nun schon seit vier Jahren dabei. Es ist nun mal ein konkurrenzbelebtes Geschäft. Das Schöne daran ist, dass wir uns gegenseitig unterstützen und das Thema weiter raus tragen können. Wir sind alle sehr unterschiedlich und repräsentieren somit auch eine Vielfältigkeit. Daher sind wir eigentlich keine Konkurrenten, da jeder seinen eigenen Styl hat und das macht, was er am besten kann.
Was unterscheidet dich und deine Mode von anderen grünen Labels?
Julia Starp: Ich konzentriere mich sehr stark auf Mäntel, Kleider und Abendmode und habe somit meinen abgesteckten Bereich im Geschäft. Man unterscheidet sich allein schon durch die Stoffauswahl.
Worauf muss man als Designerin achten, damit die Mode auch als ökologisch nachhaltiges Produkt gilt.
Julia Starp: Es gibt viele Zertifikate, auf die man achten kann. Das bekannteste darunter ist das Global Organic Textile Standard. Wenn man das dabei hat, kann am besten nachvollzogen werden, wo das Material herkommt und wie es gefärbt wurde. Aber man kann auch einfach mit den Lieferanten in Kontakt treten. Ich habe beispielsweise in Indien mit einer Produktionsstelle Kontakt aufgenommen, die zwar nicht zertifiziert ist, aber mit denen ich im direkten Austausch stehen.
Wird es dadurch günstiger?
Julia Starp: Das Problem ist, dass wir in Deutschland keine Seide anbauen können, da die Raupen in unserem Klima gar nicht überleben würden. Zudem kommen hier noch die Transportkosten dazu. Aber es ist schon günstiger, direkt mit den Lieferanten in Verbindung zu stehen, als über Zwischenhändler zu gehen.
Man kann seit kurzem im Ottokatalog unter der Rubrik „Fair Trade“ Mode von dir bestellen.
Julia Starp: Genau, es ist eine Linie für den Otto Ecorepublic Shop. Ich bin dorten mit einer ganzen Kollektion vertreten. Auch hier werden die Sachen aus fairen Stoffen und in fairen Produktionsstätten hergestellt. Otto arbeitet ganz eng mit der Aid by trade foundation „cotton made in africa“ zusammen. Diese achten drauf, dass die Bauern in Afrika Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Sie werden dabei unterstützt ihre Baumwolle auf den Markt zu vertreiben.
Viele Prominenten unterstützen deine Kollektionen.
Julia Starp: Das ist richtig. Auf dem Lavera Showfloor sind beispielsweise Barbara Meier und Miriam Höller für mich gelaufen. Das ist natürlich auch schön, mit diesen Leuten zusammen zu arbeiten.