Die Wärmewende braucht neue Energie – in seinem Positionspapier fordert der Forschungsverbund Erneuerbare Energien (FVEE) sowohl eine entschiedene Markteinführungspolitik für erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen.
Außerdem plädiert er für eine deutlich erhöhte Forschungsförderung, um das große Potenzial an Innovationen bei den Wärmetechnologien voranbringen zu können.
Wärmewende erfordert einen Technologiemix
Das Positionspapier “Erneuerbare Energie im Wärmesektor – Aufgaben, Empfehlungen und Perspektiven” analysiert den Wärmemarkt und stellt mögliche Lösungsansätze vor. Es beschreibt die Rolle der wichtigsten Technologien für eine nachhaltige Wärmeversorgung: Biomasse, Solarthermie, Tiefengeothermie und Umweltwärme.
Außerdem stellt es die Herausforderungen in der Systemintegration und Systemtechnologien vor. Auf Basis der beschriebenen Entwicklungspotenziale der Technologien liefert es Empfehlungen für die Wärmewende. Laut FVEE erfordert die Wärmewende einen Technologiemix. “Wir benötigen eine systemische Herangehensweise, die der Komplexität des Wärmesektors gerecht wird”, sagt FVEE-Fachausschussleiter Gerhard Stryi-Hipp.
Komplexer Heizungsmarkt behindert Wärmewende
Stryi-Hipp bemängelt, dass trotz großer Potenziale bei der dringend notwendigen Wärmewende in den vergangenen Jahren kaum Fortschritte zu verzeichnen gewesen seien.
“Die Gründe hierfür liegen unter anderem in der hohen Heterogenität von eingesetzten Heiztechnologien und Anlagengrößen, von Gebäudetypen sowie von Eigentümern und Betreibern.” Außerdem zeichne sich der Wärmemarkt durch eine höhere Komplexität im Vergleich zum Strommarkt aus. Die starke Abhängigkeit von global geprägten fossilen Energiepreisen sowie die sozialen Aspekte der Wärmeversorgung würden darüber hinaus die Handlungsspielräume der Politik einschränken.
Holzheizungen müssen flexibler werden
Bei Biomasseanlagen stellt die zunehmend notwendige Systemintegration laut dem Positionspapier eine wichtige Herausforderung dar. Mit einer verstärkten Nutzung von solarthermischer Wärmebereitstellung, Wärme aus Wärmepumpen und Wärme aus Überschussstrom müssten Biomassefeuerungsanlagen deutlich flexibler werden, um die verbleibenden Versorgungslücken effizient und emissionsarm zu schließen.
“In Verbindung mit intelligenten Regelsystemen wird die Biomasse zunehmend zur Absicherung von Zeiten eingesetzt werden, in denen weder Wärme aus anderen erneuerbaren Quellen oder aus Abwärme ausreichend zur Verfügung steht noch Überschussstrom angeboten wird”, prognostiziert der FVEE in seinem Positionspapier.
Das 32-seitige Positionspapier finden Sie hier.