Der geplante Ausstieg aus der Braunkohleförderung in der ostdeutschen Lausitz birgt für den schwedischen Energiekonzern Vattenfall finanzielle Risiken- Das berichtet der Spiegel in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Ende Oktober hatte das Unternehmen erklärt, Verkaufsoptionen für die Tagebaue und Kraftwerke im Osten der Bundesländer Brandenburg und Sachsen prüfen zu wollen.
Den Wert der Kraftwerke, darunter Boxberg und Jänschwalde, sowie der Abbaurechte beziffert der Konzern intern auf mehr als drei Milliarden Euro. Doch Insider bezweifeln, ob sich beim Verkauf auch nur annähernd eine solche Summe realisieren ließe.
Politiker in Dresden und Potsdam verweisen auf die rechtliche Verpflichtung zur Renaturierung der ausgekohlten Tagebaue sowie Pensionslasten für die 8000 Mitarbeiter, die ein Käufer wohl übernehmen müsste.
„Der Kaufpreis dürfte sich womöglich nicht weit über der Schenkungsgrenze bewegen“, sagt ein hochrangiger SPD-Politiker. Bisher hat nur das tschechische Energieunternehmen EPH offen Interesse bekundet, die Braunkohlesparte von Vattenfall zu übernehmen. Bereits 2009 gehörte EPH zu einem tschechischen Konsortium, das die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (Mibrag) von US-amerikanischen Stromkonzernen erwarb. Der Kaufpreis betrug weniger als eine halbe Milliarde Euro.
Wir berichteten in unserem aktuellen greenMAG Newsletter vom anstehenden Verkauf.