Elektronische Geräte werden immer preiswerter – große Fernseher unter 200 Eiro, Mobiltelefone ohne Vertrag für hundert Euro. Was auf der einen Seite ein Segen zu sein scheint, ist auf der anderen Seite ein Fluch. Durch das rasante Wachstum des Gerätemarktes im IT-Bereich müssen sehr viele Menschen unter katastrophalen Arbeitsbedingungen diese Geräte hergestellt.
Sie leiden unter dem harten Wettbewerb der führenden Unternehmen des Marktes. Diese Beschäftigten arbeiten unter oft unzumutbaren Bedingungen in Osteuropa, aber vor allem in asiatischen Ländern wie China, Indien, den Philippinen oder Thailand.
Elektronik und IT-Produkte werden größtenteils unter schwierigen Arbeitsbedingungen in Lieferketten mit hohem Preisdruck hergestellt. Dieser Druck führt zu extrem vielen Überstunden, unsicheren Arbeitsumgebungen und anderen negativen Folgen für die Arbeiter. Während einige Marken zu verantwortungsvolleren Praktiken übergehen, ist es wichtig, dass Unternehmen, die IT-Produkte kaufen, Werkzeuge wie die neue EU-Richtlinie für öffentliche Einkäufe (EU Public Purchasing Directive) nutzen, um die nachhaltigere Herstellung von Elektronik weiter voranzutreiben.
Langsames Erkennen von Verantwortung
Nach und nach erkennen die führenden Unternehmen, dass es so nicht weitergeht. Sie reagieren damit auch auf Medienberichte und Kundendruc. Einige  IT-Marken zeigen bereits ein größeres Engagement für soziale und ökologische Verantwortung. Ein neuer Bericht von TCO Development zeigt, dass 17 Marken ihre Bemühungen verstärkt haben, Verhaltensregeln und korrektive Maßnahmen zu implementieren, indem sie die Plattform von TCO Certified nutzen, die von der Nachhaltigkeitsorganisation TCO Development geleitet wird. TCO Certified ist eine internationale Nachhaltigkeitszertifizierung für IT-Produkte durch Dritte. Die Kriterien von TCO Certified umfassen ökologische und soziale Risiken im gesamten IT-Produktlebenszyklus. Dieser einzigartige Mix an Kriterien macht TCO Certified zur umfangreichsten Zertifizierung von IT-Produkten durch Dritte.
Niclas Rydell von TCO Development kommentierte: „Seit Kriterien für die soziale Verantwortung in das Programm TCO Certified aufgenommen wurden, sehen wir, dass ein offenerer Dialog zwischen Marken und Anbietern stattfindet sowie ein höheres Markenbewusstsein bezüglich der Abläufe der Lieferkette.“
Indem eine sozial verantwortliche Herstellung bei der Auswahl von IT-Produkten in den Vordergrund gestellt wird, können Käufer die Marken direkt zu einer kontinuierlichen Verbesserung anregen. Die neue EU-Richtlinie für öffentliche Einkäufe drängt Käufer dazu, beim Kauf von IT-Produkten soziale und ökologische Faktoren zu berücksichtigen und Zertifizierungen zur Überprüfung der Einhaltung dieser Anforderungen bei den Produkten zu nutzen. „Die Herausforderung besteht für Käufer darin herauszufinden, ob die Produkte, die sie kaufen, tatsächlich den eigenen gesetzten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. TCO Certified bietet diesen Nachweis und stellt damit sowohl den Herstellern als auch den Käufern die vertrauenswürdige Überprüfung durch Dritte bereit“, schloss Niclas Rydell.