FAIReconomics NACHRICHTEN
COP 22: In Marrakesch ging am späten Freitagabend die Klimakonferenz zu Ende. Bis 2018 sollen in einem auf der Konferenz verabschiedeten „Regelbuch“ die Details geklärt werden, die für das Paris-Protokoll noch geregelt werden müssen. So sollen die selbstverpflichtenden Klimapläne der Länder vergleichbar untereinander gemacht werden. Zudem muss definiert werden, wie die versprochenen Hilfsgelder von 100 Milliarden Dollar jährlich ab 2020 verrechnet werden und wann und wie die Einhaltung der Reduktionspläne zu überprüfen sind. Dabei sind die  „Loss and Damages“ umstritten.  Am letzten Konferenztag hatten vor allem die armen Länder Druck erzeugt: Im  „Forum der verwundbaren Länder“  hatten sie erklärt, „spätestens zwischen 2030 und 2050“ ihre Energieversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare umzustellen. Der „Kohleausstieg“ der Armen sollte den Druck auf die reichen Länder erhöhen, ebenfalls schnell ihre Energieversorgung umzubauen. euronews.com ,  faz.net (Kohleausstieg), unfccc.int (Dokumentation der Ergebnisse)
Arktistemperaturen: Fachleute nennen die Temperaturen in der Arktis inzwischen beispiellos. Fünf Messstellen meldeten am Nordpol Temperaturen zwischen Null und 1,2 Grad Celsius. Das sind etwa zwanzig Grad mehr, als sonst in dieser Jahreszeit dort gemessen werden. washington-post.com

Jeder erhaltene Braunkohlejob gefährdet zwei bei den erneuerbaren Energien. Eicke Weber, Leiter  des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg meint, dass man in der Bundesrepublik  bis 2014  Vorreiter in Sachen Klimapolitik gewesen ist, inzwischen stehe man aber deutlich mit im Bremserhäuschen. deutschlandradiokultur.de

Gewinner und Verlierer: Die großen Gewinner im Energiesektor werden erneuerbare Energien und der Gassektor sein. Es gibt aber auch Verlierer, diese liegen bei den fossilen Energien. Dennoch geht die Internationale Energie Agentur, IEA, bis 2040 von einer wachsenden weltweiten Ölnachfrage aus. energiefirmen.de
Unternehmensallianz für Klimaschutz: 365 Unternehmen fordern vom gewählten US Präsidenten Donald Trump den im vergangenen Dezember auf dem Gipfel in Paris beschlossenen Klimakurs nicht zu verlassen. Unterdessen haben die Fidschi-Inseln den Klimaskeptiker Trump eingeladen, sich den Klimawandel vor Ort anzuschauen bizzenergytoday.com , nzz.ch (Fidschi)
Jobs vor Umweltschutz: Die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft, also der Arbeitnehmerflügel der CDU, fordert dass beim Erhalt von Job notfalls auf Umweltstandards verzichtet werden soll. Vor dem Hintergrund, dass die Umweltziele 2020 nicht erreicht werden, erhält diese Forderung besondere Brisanz. welt.de 
Wald schützt das Klima: Wälder bedecken global gesehen immer noch rund ein Drittel der Landfläche der Erde. Alle drei bis vier  Sekunden verschwindet eine Waldfläche von unserem Planeten, die so groß ist wie ein Fußballfeld.
wiwo.de
Buchtipp der Woche: Ökoroutine. Damit wir tun, was wir für richtig haltenÜber 90 Prozent der Bundesbürger wünschen sich mehr Klimaschutz, doch im Alltag fällt es uns enorm schwer umzusetzen, was wir für richtig halten. Moralische Appelle haben hauptsächlich bewirkt, dass wir mit schlechtem Gewissen fliegen und Auto fahren. Auf der anderen Seite fühlen sich Menschen benachteiligt, wenn nur sie allein auf den Flug verzichten oder weniger Auto fahren, andere aber hemmungslos dem klimaschädlichen Konsum frönen. Der Autor des Buches, Michael Kopatz, trägt dem wachsenden Umweltbewusstsein unserer Gesellschaft Rechnung. Er bietet die notwendigen politischen Vorschläge an, wie das ökologische Bewusstsein in alltägliches gesellschaftliches Handeln übersetzt werden kann. oekom.de
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Klimaforscher Edenhofer: Gabriel verantwortlich für den schlechten deutschen Klimaplan faz.net
Digitalisierung: 50 Prozent der Bankarbeitsplätze fallen weg  der-bank-blog.de
Landeinfrastruktur: Spule statt Kabel  handelsblatt.com
E-Mobility: Batterieautos werden unter Trump an Bedeutung verlieren manager-magazin.de
Klimawandel: Heuchlerische junge Menschen jetzt.de
Kostenloses W-Lan: Bahn treibt Pläne im Nahverkehrs voran welt.de
Tschernobyl: Neuer Sarg für Atomruine tagesschau.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Auf der einen Seite denken und handeln viele Deutsche im Alltag grün, wenn es aber um E-Mobilität geht, haben wir als Verbraucher spitze Finger. So ganz habe ich dieses paradoxe Phänomen noch nicht verstanden“ Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, die Autoindustrie habe da nichts verschlafen. Am Angebot mangele es nicht, sondern an der Nachfrage. handelsblatt.com
„Es ist völlig klar, dass wir nicht nur aus der Kohle, sondern letztlich ganz aus der fossilen Energiewirtschaft aussteigen“
Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin, verteidigt ihren Klimaschutzplan. In diesem Papier sei der Kohleausstieg nach wie vor enthalten: Mit dem schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 – das gehe aus dem Plan deutlich hervor – müsse bereits die Hälfte der Kohleverstromung im Vergleich zu 2014 reduziert sein. Neue Klimaschutzmaßnahmen müsse die nächste Regierungskoalition entscheiden.  umweltpanorama.de

FAIReconomics: MEHR WISSEN
Bakterien zum Küstenschutz: Die Strände an den Küsten der Welt schrumpfen. Mittels der sogenannten Bio-Zementierung, bei der Bakterien dem Küstensand Kalk zufügen, wird dieser fester und kann nicht so schnell erodieren.  deutschlandfunk.de
Grüne Entwicklungsperspektiven für Afrika: Der afrikanische Kontinent bietet riesige Entwicklungschancen für grüne Energie.In den meisten Ländern scheint  bis zu 320 Tagen im Jahr die Sonne. Doch das Investitionsklima ändert sich nur langsam. Energie ist aber der wichtigste Schlüssel zur Bekämpfung der Armut. Allein im Subsahara Afrika leben 400 Millionen Menschen mit weniger  als 1,90 Dollar am Tag. Mehr als 630 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität.  taz.de
Hausstaubmilben: Bis zu einer Milliarde Menschen könnten, wissenschaftlichen Untersuchungen zu Folge,  unter einer Hausstaubmilbenallergie leiden. Dänische Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass Industrienationen mit hohem Lebensstandard stärker betroffen sind. Zudem ist das Risiko für Stadtkinder höher, als für Kinder, die auf dem Land aufgewachsen sind.   spektrum.de
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Titicacasee: Tausende tote Frösche. focus.de
Nachhaltiges Bankwesen: Rund 16 Millionen Menschen sind offen für nachhaltige Anlagen. Das Bankenpotenzial lässt Luft nach oben. deutsche-handwerks-zeitung.de
Klimakonferenz: Polen richtet 2018 Klimakonferenz aus. zeit.de
Architektenbüro:  Holz und Lehm als Baustoffe an erster Stelle. morgenpost.de
DAS LETZTE bei FAIReconomics:
Indien ohne Toiletten: Rund 550 Millionen Inder leben ohne Toilette. Das will die indische Regierung jetzt ändern. Mit kreativen Maßnahmen will sie für mehr Hygiene auf dem Subkontinent sorgen. In Hyderabad hat die Polizei nun damit begonnen Wildpinkler an einen virtuellen Pranger zu stellen. Wer erwischt wird, muss sich eine Girlande umhängen und sich fotografieren lassen. n-tv.de