FAIReconomics Newsletter KW 04 NACHRICHTEN: 
SPD macht mit Koalitionsgesprächen weiter und steht für Klimaschutzziel 2020: Am Ende wurde es knapp, mit 362 zu 279 Stimmen entschied der SPD-Parteitag gestern in Koalitionsverhandlungen mit der CDU einzutreten. Eines der wichtigen Anliegen, vor allem der jüngeren Parteimitglieder und des Umweltlagers in der Partei war der Klimaschutz. SPD-Chef Martin Schulz  hob in seiner Parteitagsrede hervor, dass die Sozialdemokraten an den deutschen Klimazielen festhielten. Niemand solle den „Fake News“ glauben, dass die Klimaziele aufgegeben würden. Der Parteivorsitzende lobte zudem den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, der als Mitglied der Energie-Sondierungsgruppe die zusätzliche Ausschreibung von 4.000 Megawatt Solar- und Windenergie ausgehandelt hatte.  klimaretter.info, n-tv.de
Wir haben es satt: 30.000 Menschen haben am vergangenen Sonnabend in Berlin gegen die Argrarwende protestiert. Rund 100 Organisationen hatten zur Demonstration aufgerufen, die schon traditionell anlässlich der Grünen Woche in Berlin stattfindet. Sie forderten von der künftigen Bundesregierung ein Verbot des Unkrautgifts Glyphosat und Kennzeichnungspflichten für Lebensmittel.  „Kein Schwein braucht Tierfabriken“, „Wir haben’s glyphosatt“, oder „Ohne Bienen ist kein Staat zu machen“ waren die Forderungen. wir-haben-es-satt.de,  tagesschau.de

2017 war eines der drei wärmsten Jahre:  Das vergangene Jahr war nach Angaben mehrerer Klimaorganisationen eines der drei wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.  Es ist das wärmste registrierte Jahr ohne El Niño gewesen. pnn.de

Trumps Umweltbilanz: Nach nur einem Jahr Regierungszeit des US-Präsidenten hat Donald Trump sehr effizient sämtliche umweltpolitischen Bemühungen seines Vorgängers zunichte gemacht. So sind Ölbohrungen an Küsten und Arktis wieder erleichtert worden, der Austritt aus dem Pariser-Abkommen wurde verkündet, die US-Umweltschutzbehörde EPA wurde zu einer Schutzbehörde für Wirtschaftsinteressen umgebaut, Fracking-Auflagen wurden gelockert und Naturschutzgebiete verkleinert. greenpeace-magazin.de
Europäische Union legt Strategie im Umgang mit Plastik vor: Die EU Kommission hat in der vergangenen Woche ihre Pläne zur Kunststoffstrategie vorgestellt. Ab 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt recyclingfähig sein, zudem soll der Verbrauch von Einwegkunststoffen reduziert und die absichtliche Verwendung von Mikroplastik beschränkt werden.  ec.europa.eu ,n-tv.de,
Unsicherheitsfaktor bei der Erderwärmung eingeschränkt: Die Klimasensitivität ist eine zentrale Größe in der Forschung zum Klimawandel. Sie ist die Messgröße,mit der man aus dem Anstieg von Treibhausgasen wie Kohlendioxid in der Atmosphäre einen künftigen Temperaturanstieg berechnet. Die errechneten Werte bilden einen der größten Unsicherheitsfaktoren in der Klimaforschung. Nun sind Forscher der Universität Exeter zum Schluss gekommen, dass die Klimasensitivität der Erdatmosphäre geringer sein könnte, als in den Berichten des Weltklimarats (IPCC) angenommen wird.  derstandard.de, tagesspiegel.de
Energiewirtschaft will Klarheit: Einig sind sich Umweltschützer und Energiewirtschaft in einem Punkt, sie wollen endlich Klarheit haben, sie wünschen sich einen klaren Zeitplan für den Umstieg von Kohle, Gas und Öl auf erneuerbare Energien, weil der Prozess langfristig planbar gemacht werden muss. zeit.de
 

Buchtipp der Woche: Seele und Geld herausgegeben von Brigitte Dorst,  Christiane Neuen, Wolfgang Teichert:
Geld spielt für unser Wohlergehen eine wichtige Rolle. Wünsche, Ängste, Gefühle von Sicherheit und Unsicherheit sind damit verbunden. Geld hat auch Einfluss auf unser Selbstverständnis: Die finanziellen Möglichkeiten eines Menschen bestimmen die verschiedenen Facetten seiner Identität. Welche psychischen Muster spielen beim Umgang mit Geld eine Rolle? Was macht es mit Menschen, wenn Konsum, Besitz und Reichtum zentrale Werte und Ziele der Gesellschaft sind, in der sie leben? Woher kommen die Magie und die Macht des Geldes? Anhand dieser und ähnlicher Fragen wird der Zusammenhang von Psyche, Geld und Identität aus interdisziplinärer Perspektive betrachtet. patmos.de
Europäische Wälder: Durch neues EU-Gesetz in Gefahr. klimaretter.info
Sondierungspapier: Grüne sehen einen klima- und energiepolitischen Offenbarungseid. euwid-energie.de
Detroit Motor Show: Ford investiert 11 Milliarden in e-Mobility.  cnet.de
Elektromobilität: Lösung auch für ländliche Räume. electrive.net
Frachteruntergang: Nach dem Untergang eines iranischen Frachters im chinesischen Meer hat sich ein Ölteppich gebildet.  swr.de
Zukunft der Arbeit: Unterschiedliche Qualifizierungsbedarfe.  industry-of-things.de
Frauen: Könnten Gewinnerinnen der Digitalisierung sein. netzpiloten.de
Smart City in Europa: Huwai baut in Duisburg eine europäische Smart City als Modellstadt. stadt-und-werk.de
Papst in Peru: Mitgefühl für Opfer des Klimaphänomens. welt.de
Wasserstoff: Shell investiert in das weltweit größte Projekt zur Wasserstoff-Elektrolyse. general-anzeiger-bonn.de 
Milde Witterung: Senkt Energiebedarf. faz.net

WÖRTLICH GENOMMEN
„Die Intensivtierhaltung hat in ihrer jetzigen Form keine Zukunft. Nur eine nachhaltige Landwirtschaft, die Biodiversität, Klimaschutz und die Gesundheit der Menschen berücksichtigt, ist zukunftsfähig.“
Barbara Hendricks, die amtierende Bundesumweltministerin (SPD), zur Eröffnung der Grünen Woche in Berlin. Deswegen plädiere sie für eine Umstellung der Subventionen auf eine Landwirtschaft, die nicht nach der puren Existenz von Agrarflächen Finanzhilfen erhalte, sondern nach dem Maß, wie sie eine umweltbewusste, nachhaltige Bewirtschaftung betreibe. Öffentliche Mittel dürfte es nur für öffentliche Zwecke geben. Das seien für sie: Erhalt der Landschaft, der Böden und des Wassers, der Biodiversität und eine umwelt- und klimaschützende Bewirtschaftung. bmub.bund.de 
„Wir müssen alles dafür tun, dass wir dieses Ziel ( bis 2020 40 Prozent weniger CO2-Emissionen verglichen mit dem Jahr 1990 d.Red.) mit aller Kraft noch schaffen können. Das ist sehr, sehr schwierig, weil die Lücke ist riesengroß, weil – wie gesagt – neun Jahre lang hier keine Tonne wirklich gesenkt wurde an CO2. Aber das ist völkerrechtlich verbindlich verankert. Das ist die Umsetzung des Kyoto-Protokolls. … Und da kommt man um den Kohleausstieg nicht drum herum.  Wir müssen jetzt schrittweise Kohleblöcke vom Netz nehmen.
Annalena Baerbock, Kandidatin für die Vorsitz der Grünen,  Es brauche eine Kommission zur Begleitung dieses schrittweisen Kohleausstiegs. Wie machen wir das in den Regionen? Was ist mit den Beschäftigten? Was die GroKo jetzt aber machen wolle, sei  einfach das ganze Thema in eine Kommission verschieben, das bedeute, kein Gesetz dafür zu schaffen. Und sei der riesengroße Unterschied zu den Grünen, die ein Kohleausstiegsgesetz in den Jamaika-Gesprächen herausgehandelt hätten. deutschlandfunk.de

MEHR WISSEN
Autonomes Fahren: Die Mobilitätsbranche befindet sich im Umbruch. Nicht nur die Frage des Antriebs spielt dabei eine wichtige Rolle, sondern auch das autonome Fahren. Wichtigstes Anliegen der Entwickler bei selbstfahrenden Autos ist die Zusammenführung aller Daten von Kameras, Radarsensoren und digitalen Karten zu einem Echtzeit-Abbild der Realität, in der es sich sicher bewegen muss. Hier wird es darum gehen, Chips herzustellen, die wenig Energie verbrauchen, um auch in Elektrofahrzeugen zu funktionieren und die so klein sind, dass diese Supercomputer nicht den gesamten Kofferraum belegen. welt.de
Energiesparen im Alter: Für viele Menschen ist das Thema Wohnen im Alter noch ein Tabu. Die persönliche Auseinandersetzung mit der künftigen Lebens- und Wohnsituation ist jedoch ein Schlüsselfaktor für die Ausschöpfung von Energiesparpotenzialen. Aber auch auf institutioneller Ebene wird das Thema nur zögerlich angegangen. Die Wohnsituation der Babyboomer-Generation ist energetisch besonders interessant, weil mit zunehmendem Alter nicht nur die Wohnfläche und damit der Energieverbrauch pro Person steigen, sondern gleichzeitig die Wohnung auch von den Personen selbst als zu gross eingeschätzt wird.  In Haushalte älterer Menschen gibt es drei wichtige Punkte bei denen sich Energie einsparen lässt. Bei der energetische Sanierung, durch bauliche und soziale Verdichtung und durch den Umzug in eine kleinere Wohnung. snf.ch
Kork könnte das neue Leder werden: Der Stoff ist nicht nur nachhaltig sondern auch praktisch. „Mates of Nature“, heisst ein Start-up Unternehmen, das den nachwachsenden Rohstoff bearbeitet. Die Unternehmerinnen schaffen nicht nur ein zeitloses Design, das von einem kleinen Betrieb in Portugal hergestellt wird, die Produkte sind absolut tierleidfrei. Zudem sorgen kurze Transportwege innerhalb der EU und CO2 freundliche Transportwege für Nachhaltigkeit. enorm-magazin.de
Australien: Millionen für Rettung von Riffen geboten. tagblatt.ch
Indien: Der Verkauf von umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen schafft ein nachhaltiges Ökosystem und Wohlstand. dw.com 
Blusen aus Meeresmüll: Faire Mode aus Reyclingstoffen. noizz.de
Malaysia: Klage vor Welthandelsorganisation wegen des Verbots von Palmöl im Biosprit angedroht. spiegel.de
DAS LETZTE:
Auch Korallen haben Stress: Tropische Korallenriffe zählen zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften unserer Erde. Doch sie sind bedroht: Circa 20 Prozent der Riffe weltweit sind bereits zerstört und über 50 Prozent geschädigt. Aber auch scheinbar gesunde Korallen können als Stressantwort veränderte Wachstumsraten und Wuchsformen zeigen. Entsprechende Untersuchungen gestalten sich jedoch schwierig, da Korallen oft stark verzweigt wachsen und genaue Messungen von zum Beispiel Oberfläche oder Volumen an lebenden Organismen unmöglich machen. Forschern der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist es nun erstmals gelungen, selbst kleinste stressbedingte Form- und Wachstumsveränderungen bei lebenden Korallen zu quantifizieren. methodsblog.wordpress.com